Solea, 714. Reise
Dauer: 6. bis 19. Januar 2016
Fahrtgebiet: Ostsee
Zweck der Reise: Hydrographie
Die Hydrographie hat einen entscheidenden Einfluss auf das Ökosystem Ostsee und damit auch auf die Entwicklung der kommerziell genutzten Fischbestände. Hierbei ist der Einstrom von salz- und sauerstoffreichem Wasser aus der Nordsee von zentraler Bedeutung. In den letzten zwei Jahrzehnten haben nur wenige solcher Einstromereignisse stattgefunden. Neben einem starken Einstrom im Winter 2014/2015 kam es im November/Dezember 2015 zu einem erneuten (nach erster Abschätzung) relativ starken Einstromereignis.
Die große Herausforderung für das Verständnis der Hydrographie in der Ostsee im Allgemeinen und der Einstromereignisse im Speziellen ist nun die möglichst gute räumliche und zeitliche Abdeckung des aktuellen Einstromereignisses mit hydrographischen Messungen. Aus diesem Grund wird kurzfristig eine kleine Serie von Forschungsfahrten durchgeführt (gemeinsam mit Kollegen vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung (IOW) in Warnemünde). Die Reise wird hierbei als zweite von drei direkt auf den Einstrom ausgerichteten Forschungsfahrten den Verlauf des Salzwassereinbruches im Januar 2016 dokumentieren und entsprechende Untersuchungen in den betroffenen Gebieten der Ostsee durchführen.
Im Untersuchungsgebiet werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- hydrographische Messungen/Wasserprobennahmen mit der CTD-Sonde und Kranzschöpfer auf vorgegebenem Stationsnetz (inkl. Sauerstoff-Titration und Nährstoffprobennahme).
- hydrografische Messungen mit Mikrostruktursonde (MSS) bei langsam fahrendem Schiff auf festzulegenden Transekten (z.B. in der Stolper Rinne). Hierzu wird an der achterlichen Reeling eine mobile Winde installiert (eingesteckt in die Rohrhülsen). Mittels dieser Winde wird die Messsonde gehievt und gefiert und somit werden Vertikalprofile mit hoher räumlicher/horizontaler Auflösung beprobt.
- Messungen der Strömung der verschiedenen Wasserkörper mittels ADCP auf festzulegenden Transekten. Auf der Solea ist es notwendig, das ADCP auf einem Geräteträger zu schleppen. Daher wird das ADCP auf einem „Nackthai“ (Gulf-Sampler) installiert. Die Schlepptiefe des „Nackhai“ wird über einen Drucktopf (am Einleiter) überwacht.
Cruise report (PDF, english)
Wissenschaftliche Fahrtleitung:
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