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ThEO

Landnutzung in der Agrarlandschaft

Marcel Schwieder, Gideon Tetteh, Alexander Gocht, Stefan Erasmi


LV Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen
BW Institut für Betriebswirtschaft

Wie werden landwirtschaftliche Flächen genutzt und wie verändert sich die Nutzung? Satelliten des Copernicus-Programms liefern die Basis für eine flächendeckende und schlaggenaue Bestandsaufnahme für ganz Deutschland.

Im Gegensatz zu anderen verfügbaren Daten über die Landnutzung (z. B. Statistik, Daten der Agrarförderung) decken Fernerkundungsdaten nicht nur die landwirtschaftlich genutzte Fläche (LF) ab, sondern die gesamte Offenlandschaft (landwirtschaftliche Nutzfläche, d. h. inkl. unkultivierter Flächen).

Die Fernerkundung liefert somit die Grundlage für eine jährliche, zeitnahe, bundesweit flächendeckende und kleinräumige Erfassung der Flächennutzung.

Das Thünen-Institut erstellt auf Basis von frei verfügbaren Satellitendaten des Copernicus-Programms und anderer Satellitendaten jährliche Karten über die landwirtschaftliche Nutzung in der Offenlandschaft für Deutschland. Die Arbeiten bauen auf einer engen Kooperation mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) auf.

Folgende Produkte stehen aktuell zur Verfügung:

  1. Bundesweite Kartierung der Hauptklassen der landwirtschaftlichen Flächennutzung (ab 2017, jährlich)
  2. Bundesweite Kartierung der Grünlandmahd für alle Grünlandflächen i. w. S. (Dauergrünland, Ackerfutter, Brachen) (ab 2017, jährlich)

Die Kartenprodukte werden jährlich jeweils als Rasterkarte (10 x 10 m Auflösung) und als Vektorkarte (Aggregierung auf automatisiert abgeleiteten Feldgrenzen) generiert und können hier eingesehen werden. Sie stehen für die wissenschaftliche Nutzung und Öffentlichkeit auf Anfrage zur Verfügung. Eine Übersicht über alle verfügbaren Fernerkundungs-Produkte sowie die Möglichkeiten der Datenbereitstellung gibt der Thünen-Fernerkundungsatlas.

Diese Informationen sind zum Beispiel von Bedeutung für:

Die Agrarstatistik

Die Agrarstrukturerhebung liefert in Abständen von drei bis vier Jahren aggregierte Daten zur Flächennutzung, die über Schätzfunktion und Stichproben räumlich und zeitlich disaggregiert werden. Mit den vorliegenden raumbezogenen Daten können die statistischen Daten validiert und die Verfahren und Ergebnisse retrospektiv optimiert werden.

Die EU-Agrarpolitik

Ein Kernziel der gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU-Mitgliedstaaten ist es, den Zustand und die Nutzung der natürlichen Ressourcen in der Agrarlandschaft zu verbessern. Satellitenbasierte Karten können dazu beitragen, die Wirksamkeit von GAP-Maßnahmen zu verstehen, z.B. indem sie Veränderungen der Landnutzung, der Anbaudiversität oder der Landschaftsstruktur aufzeigen.

Projekte

Automatische Bestimmung von Nutzungsintensitäten im Grünland mittels Satellitenbildzeitreihen

Flächendeckende Informationen zur Nutzungsintensität im Grünland- liegen bisher deutschlandweit noch nicht vor. Fernerkundungsdaten können in Zukunft helfen, diese Wissenslücke zu schließen…

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Automatische Bestimmung von Nutzungsintensitäten im Grünland mittels Satellitenbildzeitreihen

Copernicus leuchtet Grün

Flächenverbrauch und Nutzungsintensivierung üben einen hohen Druck auf Grünland aus. Die Überwachung des Zustands und der Verbreitung von geschütztem und schutzwürdigem Grünland erfordert einen hohen Aufwand. Satellitendaten sollen zukünftig das behördliche Monitoring mit flächendeckenden Diensten unterstützen.

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Copernicus leuchtet Grün

Entwicklung eines automatisierten Hinweissystems für die Kontrolle von Agrarförder- und Kompensationsflächen (timeStamp)

Die Kontrolle flächenbezogener Maßnahmen in der Agrarförderung und im Rahmen der Eingriffsregelung erfolgt momentan durch zeit- und kostenintensive Vor-Ort-Kontrollen. Eine Web-Anwendung, die auf Fernerkundungsdaten basiert, soll das ändern.

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Entwicklung eines automatisierten Hinweissystems für die Kontrolle von Agrarförder- und Kompensationsflächen (timeStamp)

Erdbeobachtung und künstliche Intelligenz für das Monitoring im ökologischen Landbau

Bis 2030 soll der Anteil des ökologischen Landbaus in Deutschland auf 30% der Agrarflächen ausgeweitet werden. Satellitendaten können helfen, Anbauflächen und Unterschiede in der Bewirtschaftung zwischen ökologischem und konventionellem Landbau sichtbar zu machen.

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Erdbeobachtung und künstliche Intelligenz für das Monitoring im ökologischen Landbau

Fernerkundung für eine Verbesserung der Klimaberichterstattung (KlimaFern)

Für die Erreichung der Klimaschutzziele sind die Landnutzung und landwirtschaftliche Maßnahmen ein wichtiger Bereich. Mit Satellitendaten soll die landwirtschaftliche Nutzung flächendeckend erfasst werden, um die Datengrundlage für die Berichterstattung zu verbessern.

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Fernerkundung für eine Verbesserung der Klimaberichterstattung (KlimaFern)

Ich sehe was, was Du nicht siehst: automatische Erkennung von Agrar- und Anbaustrukturen mittels Satellitenbildern (Fernerkundung)

Schlaggenaue Landnutzungsdaten sind deutschlandweit bisher nicht verfügbar. Das wird sich demnächst durch Fernerkundungsdaten aus dem Copericus-Programm (Sentinel) ändern.

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Ich sehe was, was Du nicht siehst: automatische Erkennung von Agrar- und Anbaustrukturen mittels Satellitenbildern (Fernerkundung)

Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften mit Fernerkundung

Ein langfristiges Monitoring der biologischen Vielfalt auf nationaler Ebene erfordert eine repräsentative Datengrundlage über den Zustand und die Entwicklung der Agrarlandschaft. Das Projekt MonViFe entwickelt hierzu flächendeckende Indikatoren auf Basis der Sentinel-Satelliten der ESA.

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Monitoring der biologischen Vielfalt in Agrarlandschaften mit Fernerkundung

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