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Institut für

AT Agrartechnologie

Verfahrensoptimierung

Die Verfahrensoptimierung Boden/Pflanze umfasst die Verfahrenskette über den gesamten Vegetationszeitraum beginnend mit der Ernte, setzt sich fort über Stoppelbearbeitung, Primär-, Sekundärbodenbearbeitung, Bestellung, Düngung, Pflege und schließt wiederum mit der Ernte ab. Dies erlaubt eine ganzheitliche Betrachtung der Arbeiten im Sinne guter fachlicher Praxis.

Die Erntearbeiten haben einen hohen Stellenwert, da sie die Basis für die Arbeitsqualität nachfolgender Arbeiten sind. Die Stoppellänge, die Häckselqualität und die gleichmäßige Verteilung des Strohs über die Fläche müssen den differenzierten pflanzenbaulichen, bodenkundlichen und feldhygienischen Anforderungen nachfolgender Arbeitsgänge entsprechen.

Fremdbewuchs nach der Ernte wird zunehmend zur Herausforderung.  Es gilt im Rahmen der flachen Stoppelbearbeitung, keimfähige Samen von Schadgräsern und die Ernteverluste vor allem von Ölfrüchten (Ausfallraps) durch flaches Arbeiten möglichst vollständig zum Keimen anzuregen. Von Pilzen oder tierischen Schädlingen befallene Pflanzen- und Stoppelreste sind fein zu zerkleinern, um den Erreger abzutöten.  Daher nehmen flach arbeitende Striegel und Schlegelmulcher in unseren aktuellen Forschungsarbeiten einen hohen Stellenwert ein. Den Feldversuchen schließen sich Detailuntersuchungen im Labor an. Hierzu zählt z.B. die Beurteilung von  Maiskolbenfusariosen durch automatische Bildanalyse, die in Kooperation mit dem JKI erfolgt. Ziel ist es, objektive Kriterien für Zulassungsverfahren von Fungiziden zu beschreiben.

Erst nach vollständigem Auflaufen der Schadgräsern und Ausfallsamen beginnt die Grundbearbeitung des Bodens. Sie wird durch wechselnde Arbeitstiefen den wechselnden Bodenverhältnissen teilflächenspezifisch angepasst, um im Sinne guter fachlicher Praxis den Bodenwasser- und Bodenlufthaushalt zu optimieren und die Bodenstrukturen zu schonen. Teilflächenspezifische Bodenbearbeitung stellt die höchsten Anforderungen an Strohverteilung und Stoppelbearbeitung.

Einfache Lösungen für anstehende Probleme wie z.B. das Einhalten der Hygienekriterien in der Fruchtfolge sind nach unseren Erkenntnissen in Zukunft nicht mehr zu erwarten. Eine zentrale Bedeutung wird der mechanischen Pflege durch die Hacke zukommen. Der Einsatz der Hacktechnik erfordert weite Reihenabstände, mindestens doppelten, besser 3-4-fachen Getreidereihenabstand. Im Zuckerrübenanbau war das Hacken Standard und wird durch Weiterentwicklungen aktuell wiederbelebt. Der Einsatz von Präzisionssätechnik, ausgestattet mit GPS,  ermöglicht erstmals eine Saat im Rechteck- und Quadratverband und schafft die Voraussetzungen für eine mechanische Pflege durch Kreuz- und Querhacken.

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Technische Ausstattung

Verfahrensoptimierung

Der Radarsensor erfasst die Geschwindigkeit, mit der die Strohteilchen den Mähdrescher-Häcksler verlassen. Aus der Geschwindigkeit wird das Wurfpotential abgeleitet und der Häcksler bewertet.

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