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Ökologischer Betrieb
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Ökologischer Betrieb
Institut für

BW Betriebswirtschaft

Projekt

Auf dem Weg zu 30 % Ökolandbau


Federführendes Institut OL Institut für Ökologischen Landbau

Weg in die Zukunft
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Weg in die Zukunft

Wissenschaftliche Begleitung und Weiterentwicklung der Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) zur Bio-Strategie 2030 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)

„30 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2030“ – so lautet das im Koalitionsvertrag 2021–2025 formulierte Ziel der Bundesregierung. Was ist bisher in Deutschland passiert? Was wäre notwendig, um das Ziel zu erreichen?

Hintergrund und Zielsetzung

Eine deutliche Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland ist bereits seit mehr als 20 Jahren Ziel der Bundesregierung. Erstmals wurden im Zuge der BSE-Krise und der durch sie angestoßenen „Agrarwende“ im Jahr 2001 politische Zielsetzungen und Maßnahmen für die Ausweitung des ökologischen Landbaus formuliert. Als Antwort darauf entstand das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL).

Um der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft zusätzliche Wachstumsimpulse zu geben, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) 2015/2016 zusammen mit Vertreter*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung die Zukunftsstrategie ökologischer Landbau (ZöL) erarbeitet und im Februar 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Anspruch der ZöL war es, die politischen Rahmenbedingungen auf nationaler Ebene neu zu justieren und durch geeignete Maßnahmen die Entwicklung der Branche zu unterstützen.

Vor dem Hintergrund des im Koalitionsvertrag 2021–2025 formulierten Ziels „30 Prozent Ökolandbau bis zum Jahr 2030“ sollte die ZöL zu einer Strategie der gesamten Bundesregierung weiterentwickelt werden, die die gesamte Wertschöpfungskette der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft umfasst.

Im Sommer 2022 wurde dazu ein partizipativer Prozess seitens des BMEL angestoßen, an dem das Thünen-Institut – wie zuvor bei der ZöL und auch der Entwicklung des BÖL – als wissenschaftlicher Partner beteiligt war. Der Prozess und die beteiligten Akteure werden über die Webseiten des BMEL transparent gemacht, siehe dazu BMEL - Ökologischer Landbau - Öko-Landbau stärken: Prozess zur Erarbeitung der Bio-Strategie 2030.

Das Thünen-Institut hat die Ausarbeitung der Bio-Strategie 2030 durch verschiedene Arbeiten unterstützt:

  • Vom Institut für Ökologischen Landbau wurde der partizipative Prozess intensiv mitgestaltet, unter anderem wurden dazu zahlreiche Gespräche und Workshops initiiert und moderiert.
  • Ebenfalls vom Institut für Ökologischen Landbau wurde federführend ein Papier zum Forschungsbedarf für eine deutliche Ausweitung des ökologischen Landbaus erarbeitet und der Prozess zur Erarbeitung des Papiers koordiniert. Ein wichtiger Arbeitsbaustein innerhalb des Prozesses war ein Workshop auf der 16. Wissenschaftstagung Ökologischer Landbau (WITA) in 2023.
  • In institutsübergreifenden Arbeitsgruppen wurden Daten zur Entwicklung der ökologischen Land- und Lebensmittelwirtschaft zusammengestellt und Analysen zu ausgewählten Segmenten des Öko-Marktes (u.a. Schwein, Legehennen, Masthühner, Aquakultur) durchgeführt. Deren Ziel war es, interne Stärken und Schwächen sowie externe Chancen und Risiken für das jeweilige Segment zu identifizieren und daraus mögliche Handlungsfelder und (Politik-)Maßnahmen abzuleiten.

Ergebnisse

Im November 2023 wurde die „Bio-Strategie 2030 – Nationale Strategie für 30 Prozent ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft bis 2030“ veröffentlicht, siehe dazu BMEL - Pressemitteilungen - BMEL bringt Bio-Strategie 2030 auf den Weg. Wie zuvor die ZöL und auch das BöL, handelt es sich um ein strategisches Konzept des BMEL und nicht – wie ursprünglich geplant – um eine Strategie der Bundesregierung.

Die Strategie umfasst insgesamt 30 Maßnahmen, die den folgenden sechs Handlungsfeldern zugeordnet sind:

  • Betriebsmittelmärkte
  • Erzeugung
  • Verarbeitung und Handel
  • Ernährung und Gesellschaft
  • Forschung, Wissenstransfer, Datenverfügbarkeit, Infrastruktur
  • Kohärenter Rechts- und Förderrahmen

Thünen-Ansprechperson

Prof. Dr. agr. habil. Gerold Rahmann

Mobiltelefon
+49 160 94945756
Telefon
+49 531 2570 1398
Telefon
+49 4539 8880 200
gerold.rahmann@thuenen.de

Zeitraum

1.2017 - 12.2023

Weitere Projektdaten

Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Paulsen HM, Mahlberg B, Hahn D, et al (2023) Forschung zur Ausweitung des ökologischen Landbaus in Deutschland : Hintergrundpapier zu bisherigen Studien und Ableitung von Forschungsbedarf und Forschungsstrukturen [Anlage 2.]. In: WITA-Workshop „Für 25% Öko-Landbau und mehr - welche Forschung brauchen wir?“ am 07.03.2023 in Frick : Ergebnisbericht und Ableitung von Schwerpunkten für die zukünftige Öko-Forschung. Bonn; Westerau: BLE; Thünen-Institut für Ökologischen Landbau

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn066529.pdf

  2. 1

    Hahn D, Paulsen HM, Schröder D (2023) WITA-Workshop „Für 25% Öko-Landbau und mehr - welche Forschung brauchen wir?“ am 07.03.2023 in Frick : Ergebnisbericht und Ableitung von Schwerpunkten für die zukünftige Öko-Forschung [online]. Bonn; Westerau: BLE; Thünen-Institut für Ökologischen Landbau, 19 p, zu finden in <https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Landwirtschaft/Biologischer-Landbau/wita-workshop-ergebnisbericht.pdf?__blob=publicationFile&v=3> [zitiert am 05.07.2023]

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn066528.pdf

  3. 2

    Bosse A, Sanders J (2021) Bio Bitte? : Einsatz von Bioprodukten in Kantinen im Geschäftsbereich des BMEL : ZÖL-Bericht. Braunschweig: Thünen-Institut für Betriebswirtschaft, 6 p

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn063366.pdf

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