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Ökologischer Betrieb
Ökologischer Betrieb
Institut für

BW Betriebswirtschaft

Projekt

Kosten für den Humuserhalt und -aufbau in Sonderkulturen


Federführendes Institut BW Institut für Betriebswirtschaft

Spatenprobe in Kleegras
© Barbara Heinrich

Wissenschaftliche Begleitung der Modell- und Demonstrationsvorhaben im Bereich 'Humusaufbau im Obst- und Gemüsebau sowie im Anbau von Wein und Hopfen' (SKHum)

Landwirtschaftliche und gartenbauliche Böden sind terrestrische Speicher für organischen Kohlenstoff. Deshalb können Maßnahmen zum Humuserhalt bzw. -aufbau einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten – sie werden aber nur dann langfristig in der breiten Praxis umgesetzt, wenn sie sich nachweisbar positiv auf den Humusgehalt und die pflanzenbaulichen Eigenschaften der Böden auswirken, wirtschaftlich tragfähig und im Betrieb gut umsetzbar sind.

Hintergrund und Zielsetzung

Um innovative Maßnahmen zum Humusaufbau und Humuserhalt in der landwirtschaftlichen und gartenbaulichen Praxis zu verbreiten, fördert das BMEL im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 vier Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) in Sonderkulturen. Seit Sommer 2024 werden die MuD HumusFürGemüse, ClimateApples, CarboVino und HumusHopfen mit insgesamt etwa 100 Betrieben aus 14 Hauptanbauregionen gefördert. Zudem gibt es mit dem Projekt SK Hum eine wissenschaftliche Begleitung zur Umsetzung der betriebsindividuell ausgewählten Maßnahmen zur Humusförderung.

In SK Hum werden das Julius Kühn-Institut und das Thünen-Institut in enger Zusammenarbeit mit den vier MuD Wirksamkeit, Wirtschaftlichkeit und Klimaschutzbeitrag der Maßnahmen evaluieren. Konkret sollen

  • verschiedene Maßnahmen zum Humusaufbau bzw. -erhalt entwickelt und pflanzenbaulich bewertet,
  • der Humusaufbau quantitativ erfasst und die Klimaschutzleistungen der Maßnahmen bilanziert,
  • die damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen für die Betriebe abgeschätzt und die Umsetzung fördernde und hindernde Faktoren identifiziert,
  • zukünftige Entwicklungen abgeschätzt und verallgemeinerbare Aussagen zu den Auswirkungen der Maßnahmenumsetzung auf Produktionskosten und Wirtschaftlichkeit erarbeitet und
  • Handlungsempfehlungen für Akteure aus Praxis, Beratung, Forschung und Politik zur Humusförderung im Gemüse-, Apfel-, Wein und Hopfenanbau abgeleitet werden.

Vorgehensweise

Mit einer koordinierten Erhebung und Auswertung von Daten, die auf eine einheitliche Vorgehensweise bei der Bestimmung der Bodenhumusgehalte fokussiert, werden über alle beteiligten MuD hinweg Daten vergleichbar und Ergebnisse übertragbar. Zudem erfolgen die Arbeiten in enger Zusammenarbeit mit dem HumusKlimaNetz, zum Humusaufbau im Ackerbau, um Erhebungen und Analysen in Acker- und Sonderkulturen vergleichbar zu machen.

Als Grundlage für die Humus- und Klimabilanzierung sowie die sozioökonomischen Aufgaben wird im Projekt ein Katalog möglicher Maßnahmen zur Humusbewirtschaftung erarbeitet. Dieser enthält auch die pflanzenbauliche Bewertung der Maßnahmen. Anschließend werden der Humusaufbau und die Treibhausgas-Emissionen auf den Maßnahmenflächen bilanziert und die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahmen analysiert.

Eine Technikfolgenabschätzung und SWOT-Analysen werden auf der Grundlage sämtlicher Erkenntnisse aus den vier MuD und dem SK Hum-Projekt zum Humusaufbau durchgeführt werden, um darauf aufbauend die Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Daten und Methoden

Das Thünen-Institut bearbeitet die ökonomischen Fragen im Projekt SK Hum. Mit Hilfe von betriebsindividuellen Datenerhebungen in den teilnehmenden Betrieben, Literaturanalysen, Fokusgruppendiskussionen und Workshops mit Fachleuten werden für die vier Kulturbereiche Gemüse, Apfel, Wein und Hopfen

  • einzelbetriebliche Kostenkalkulationen und Kosten-Nutzen-Vergleiche zu humusfördernden Maßnahmen für die MuD-Betriebe erstellt,
  • Kosten- und Risikoanalysen zu humusfördernden Maßnahmen für typische Produktionssysteme im Apfel-, Wein- und Hopfenanbau und typische Fruchtfolgen im Gemüsebau erarbeitet und
  • Sektoranalysen, Technikfolgenabschätzungen und SWOT-Analysen zum Humusaufbau bzw. Humuserhalt in den Sonderkulturen durchgeführt.

Unsere Forschungsfragen

  • Welche Kosten und Nutzen sind mit den unterschiedlichen Maßnahmen zum Humuserhalt bzw. Humusaufbau im Gemüse-, Apfel-, Wein- und Hopfenanbau verbunden?
  • Welche verallgemeinerbaren ökonomischen Erkenntnisse zu Kosten und Nutzen von humusfördernden Maßnahmen können hierzu gewonnen werden?
  • Welche Chancen und Risiken ergeben sich für den Humusaufbau bzw. Humuserhalt in den Sonderkulturen Gemüse, Apfel, Wein und Hopfen?

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
    (national, öffentlich)
  • Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

11.2024 - 3.2030

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 2822HUM102
Projektstatus: läuft

Publikationen zum Projekt

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