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Ökologischer Betrieb
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Institut für

BW Betriebswirtschaft

Projekt

UNISECO - Analyse und Verbesserung der Nachhaltigkeit von agrarökologischen Landnutzungssystemen in der EU


Federführendes Institut BW Institut für Betriebswirtschaft

Blühende Wiese mit Olivenbäumen in Spanien
© Gestion Ambiental de Navarra, S.A.
Blühende Wiese mit Olivenbäumen in Spanien

  Analyse und Verbesserung der Nachhaltigkeit von agrarökologischen Landnutzungssystemen in der EU

Agrarökologische Ansätze können ein Baustein zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft sein. Welche Politik- und Marktanreize fördern ihre Implementierung in die Praxis? Und wie können Managementstrategien weiterentwickelt und umgesetzt werden? Diese Fragen werden im UNISECO-Projekt in 15 europäischen Ländern untersucht.

Hintergrund und Zielsetzung

Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, Nahrungsmittel und Biomasse wirtschaftlich zu erzeugen und dabei gleichzeitig die Qualität von Boden, Wasser sowie die Biodiversität zu erhalten, die für die Sicherstellung von Ökosystemdienstleistungen erforderlich sind. Hierzu werden agrarökologische Ansätze zunehmend als Alternative zu konventionellen Systemen der Landwirtschaft diskutiert. Es ist zwar allgemein anerkannt, dass agrarökologische Ansätze im Vergleich zu konventioneller Landwirtschaft im Allgemeinen mehr Wissen und Arbeit pro Hektar erfordern, allerdings bedarf es eines besseren Verständnisses der sozioökonomischen und politischen Faktoren, die die Entwicklung und Implementierung agrarökologischer Ansätze behindern oder fördern.

Das UNISECO-Projekt hat die Potenziale und Grenzen agrarökologischer Ansätze zur Stärkung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in der EU untersucht und Treiber und Barrieren für die Verbreitung agrarökologischer Landnutzungssysteme in verschiedenen sozioökonomischen, politischen und naturräumlichen Kontexten identifiziert. Das übergeordnete Ziel des Projekts bestand darin, die Nachhaltigkeit der europäischen Landwirtschaft durch die partizipative Entwicklung verbesserter und praxiserprobter agrarökologischer Strategien zu stärken und effektive Anreize zur Förderung agrarökologischer Ansätze zu erarbeiten.

Vorgehensweise

Das UNISECO-Projekt war in die folgenden Hauptarbeitsschritte gegliedert:

  • Analyse von Treibern und Barrieren für die Entwicklung und Implementierung agrarökologischer Ansätze;
  • Durchführung von partizipativen Fallstudien in 15 europäischen Ländern zur Ableitung und Bewertung von innovativen Managementstrategien und Politik- und Marktanreizen für agrarökologische Landnutzungssysteme;
  • Biophysikalische und sozioökonomische Modellierung und Entwicklung robuster Indikatoren für die Bewertung der Nachhaltigkeit agrarökologischer Landnutzungssysteme;
  • Entwicklung und Erprobung eines methodischen Instrumentariums zur Bewertung der Auswirkungen von Managementstrategien, Politik- und Marktanreizen zur Förderung agrarökologischer Landnutzungssysteme in Europa.

 

Das Projekt wurde durch das H2020 Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation unter der Finanzhilfevereinbarung Nr. 773901 gefördert.

Ergebnisse

Der Übergang zu agrarökologischen Anbausystemen und Praktiken bietet Perspektiven für die Bewältigung von Herausforderungen von globaler Bedeutung, z. B. des Klimawandels und der Verringerung des Verlustes an Biodiversität. Die Arbeit mit lokalen Akteuren aus landwirtschaftlicher Praxis, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft in den 15 Fallstudien in Kombination mit einer Analyse auf territorialer Ebene hat gezeigt, wie die Umstellung auf agrarökologische Anbausysteme die Bereitstellung öffentlicher Güter erhöhen kann. Diese Vorteile sind jedoch abhängig vom lokalen Kontext der Anbausysteme und müssen oftmals höheren Kosten, einem Bedarf an Kapitalinvestitionen und einem geringeren Betriebseinkommen gegenübergestellt werden.

Politische Maßnahmen zur Stärkung der Kapazitäten lokaler Akteure zur Schaffung agrarökologischer Netzwerke und einer dauerhaften horizontalen und vertikalen Zusammenarbeit in der Lebensmittelkette durch gezielte Initiativen, die landwirtschaftliche Betriebe einbeziehen, sind wichtige Instrumente zur Förderung des agrarökologischen Wandels in Europa. Dazu gehört eine verstärkte Zusammenarbeit der Landwirte bei gemeinsamen Lagerungs-, Verarbeitungs- und Vermarktungsaktivitäten sowie die Einbeziehung von Akteuren wie Händlern, Einzelhändlern, Restaurants, Schulen und Verbrauchern in die Schaffung von Wertschöpfungsketten, die die Anforderungen und Vorteile der agrarökologischen Landwirtschaft und der Lebensmittelsysteme berücksichtigen. Dies würde die Verhandlungsmacht der Landwirte und ihre Wertschöpfung verbessern und damit die Abhängigkeit der agrarökologischen Anbausysteme von öffentlicher Unterstützung verringern. Weiterhin könnten bewusstseinsbildende und sensibilisierende Maßnahmen unter Einbeziehung des schulischen Systems notwendige Änderungen im Konsumentenverhalten und Ernährungsgewohnheiten unterstützen.

Einzelheiten zu den Projektergebnissen und spezifische Empfehlungen, die die unterschiedlichen lokalen Kontexte einer agrarökologischen Transformation in den Fallstudien in den 15 europäischen Ländern berücksichtigen, sind auf der agrarökologischen Wissensplattform des Projekts verfügbar.

Links und Downloads

Weitere Information zum Projekt sind auf der Projektwebseite verfügbar: www.uniseco-project.eu

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Europäische Union (EU)
    (international, öffentlich)

Zeitraum

5.2018 - 4.2021

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 773901
Förderprogramm: EU – Horizon 2020 – Societal Challenge "Food Security, Sustainable Agriculture and Forestry, Marine, Maritime and Inland Water Research and the Bioeconomy"
Projektstatus: abgeschlossen

Publikationen zum Projekt

  1. 0

    Gava O, Vanni F, Schwarz G, Guisepelli E, Vincent A, Prazan J, Weisshaidinger R, Frick R, Hrabalová A, Carolus JF, Iragui Yoldi U, Pyysiäinen J, Smyrniotopoulou A, Vlahos G, Balazs K, Szilágyi AJ, Jegelevicius G, Miksyte E, Zilans A, Fratila M, et al (2025) Governance networks for agroecology transitions in rural Europe. J Rural Studies 114:103482, DOI:10.1016/j.jrurstud.2024.103482

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn069268.pdf

  2. 1

    Zawalinska K, Smyrniotopoulou A, Balazs K, Böhm M, Chitea M, Florian V, Fratila M, Gradziuk P, Henderson S, Irvine K, Konstantidelli V, Krupin V, Latruffe L, Miksyte E, Miller D, Monteleone D, Polaschegg M, Schwarz G, Tzanopoulos J, Tzouramani I, et al (2022) Advancing the contributions of European stakeholders in farming systems to transitions to agroecology. EuroChoices 21(3):50-63, DOI:10.1111/1746-692X.12378

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065856.pdf

  3. 2

    Röös E, Mayer A, Muller A, Kalt G, Ferguson S, Erb K-H, Hart R, Matej S, Kaufmann L, Pfeifer C, Frehner A, Smith P, Schwarz G (2022) Agroecological practices in combination with healthy diets can help meet EU food system policy targets. Sci Total Environ 847:157612, DOI:10.1016/j.scitotenv.2022.157612

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065201.pdf

  4. 3

    Niedermayr A, Landert J, Albanito F, Carolus JF, Desjeux Y, Heinrichs J, Hrabalová A, Jeanneaux P, Kantelhardt J, Latruffe L, Sanders J, Schaller L, Schwarz G (2022) Assessing farming systems in transition to agroecology. EuroChoices 21(3):48-49, DOI:10.1111/1746-692X.12359

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065855.pdf

  5. 4

    Linares Quero A, Iragui Yoldi U, Gava O, Schwarz G, Povellato A, Astrain C (2022) Assessment of the Common Agricultural Policy 2014-2020 in supporting agroecological transitions: A comparative study of 15 cases across Europe. Sustainability 14(15):9261, DOI:10.3390/su14159261

    https://literatur.thuenen.de/digbib_extern/dn065200.pdf

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