

Institut für
FI Fischereiökologie
Projekt
Fluorierte Schadstoffe in Fischen aus deutschen Küstengebieten

Ein Baustein für die Meeresumweltüberwachung: Fluorierte Chemikalien in Fischen
Hintergrund und Zielsetzung
Die Kontamination mit per- und polyfluorierten Verbindungen wie PFAS in Meeresfischen ist ein wachsendes Umweltproblem. PFAS sind persistent und bioakkumulativ, was bedeutet, dass sie sich in Organismen anreichern können. Studien haben gezeigt, dass Meeresfische, die in belasteten Gewässern leben, hohe Konzentrationen von PFAS aufweisen. Das kann zu Gesundheitsrisiken für Fisch und Verbraucher führen. Die Messung dieser Parameter ist relativ aufwändig und wird daher nicht von jedem Routinelabor durchgeführt. Das Projekt EMPEREST, in dem alle verfügbaren PFAS-Daten im HELCOM-Gebiet gesammelt wurden, zeigte daher auch eine lückenhafte Datenlage für das MSRL-Monitoring. Diese Lücken sollen mit dem vorliegenden Projekt "PFAS-Fisch" zum Teil geschlossen werden. Es sollen Verbesserungen für das bereits bestehende hoheitliche Monitoring nach MSRL erzielt werden in dem einerseits die Messmethode für zukünftige Messungen erweitert und andererseits einmalig die regionale Abdeckung der PFAS-Messungen in Fisch erhöht wird.
Die Ziele des Projekts:
- Methodische Verbesserung in der Messung von PFAS erzielen
- Regionale Abdeckung der Messwerte zu Kontamination von Fischen in deutschen Meeresgebieten mit PFAS verbessern
Vorgehensweise
Im Projekt sollen Schadstoffe aus der Gruppe der Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) in Fischen aus deutschen Küstenmeeresgebieten untersucht werden, um einen Überblick über deren PFAS-Belastung zu erzielen. PFAS sind verpflichtend zu messende Parameter im hoheitlichen MSRL-Monitoring.
Es werden Fischmuskelproben von Plattfischen untersucht, die in deutschen Küstengebieten gefangen wurden.
Daten und Methoden
Mehrere Vertreter aus der Gruppe der PFAS werden gemeinsam aus den Fischmuskel-Proben extrahiert und mittels Festphasenextraktion gereinigt bevor sie mit Hilfe von Hochdruck-Flüssigchromatograpie getrennt und anhand ihrer spezifischen Massenfragmente identifiziert werden (LC-MS/MS). Mit Hilfe von Isotopen-markierten Standardsubstanzen werden schließlich die Gehalte bestimmt. Die Methode ist für PFOS bereits extern validiert und soll um die unten aufgelisteten Substanzen erweitert werden.
Liste der geplanten Analyten aus der Gruppe der PFAS
Bezeichnung | Abkürzung | CAS-Nr. |
Perfluoroctansulfonat | PFOS | 1763-23-1 |
Perfluorooctanoic Acid | PFOA | 335-57-1 |
Perfluorononanoic Acid | PFNA | 375-95-1 |
Perfluorodecanoic Acid | PFDA | 335-76-2 |
Perfluoroundecanoic Acid | PFUnDA | 2058-94-8 |
Perfluorotridecanoic Acid | PFTrDA | 72629-94-8 |
Perfluorotetradecanoic Acid | PFTreA | 376-06-7 |
Ergebnisse
- PFAS-Gehalte und -profile von Klieschen aus der Deutschen Bucht zeigten deutliche regionale Unterschiede.
- Von den untersuchten PFAS war Perfluoroctansulfonat (PFOS) die mengenmäßig dominierende Substanz in allen Proben. Teilweise wurden Grenzwerte für PFOS und PFOA im Lebensmittel Fisch überschritten. Umweltgrenzwerte wurden dagegen nicht überschritten.
- Statistische Untersuchung der PFAS-Muster deutet auf unterschiedliche Quellen einzelner PFAS hin.
Weitere Ergebnisse finden Sie hier: DOI: 10.3220/PB1738919029000, oder unter dem unten angebenen Link.
Links und Downloads
Thünen-Ansprechperson

Thünen-Beteiligte
Zeitraum
7.2024 - 12.2024
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
abgeschlossen

Gefördert durch die Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Nord- und Ostsee (BLANO)