Institut für
FI Fischereiökologie
Basisdaten - Blei im Meeresfisch
Wieviel Blei (Pb) findet sich im Meeresfisch aus Nord- und Ostsee? Im Monitoringprogramm des Thünen-Instituts für Fischereiökologie werden die Schadstoff-Konzentrationen regelmäßig erfasst um räumliche und zeitliche Unterschiede in der Belastung zu erfassen. Die Ergebnisse fließen in nationale und europäische Umweltbewertungen ein. Wir untersuchen Fische aus der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) Deutschlands (12 Seemeilen von der Küste entfernt; rote Linie in der Abbildung unten) immer aus der selben Meeresregionen und zur selben Jahreszeit. Wir richten uns in der Auswahl der Arten, Größenklassen, Geschlecht, Untersuchungsgebiete und der Parameter incl. analytischer Qualitätssicherung nach Vorgaben internationaler Konventionen.
Im Folgenden werden Messwerte von 2010 bis 2020 zu Basisdaten zur aktuellen Belastung zusammengefasst:
- Nordsee AWZ: 78,4 µg Pb/kg Frischgewicht in Klieschen
- Ostsee AWZ: 53,7 µg Pb/kg Frischgewicht in Klieschen
- Ostsee AWZ: 36,0 µg Pb/kg Frischgewicht in Heringen
- Ostsee AWZ: 18,7 µg Pb/kg Frischgewicht in Dorschen
Die Mittelwerte basieren auf Einzelmessungen in 91 Dorschen, 108 Heringen, 123 Klieschen aus der Ostsee und 435 Klieschen aus der Nordsee, die zwischen 2010 und 2020 jeweils in den Monaten August/September mit der Walther Herwig III gefangen wurden.
Klieschen und Heringe aus der Ostsee AWZ liegen im Mittel oberhalb des OSPAR-Schwellenwerts von 26 µg Pb/kg Feuchtgewicht in Lebern, welcher für den HELCOM HOLAS3-Report verwendet wurde. Der Gute Umweltzustand für Pb in Biota gilt damit als nicht erreicht.
Monitoring-Stationen
- Projekt: „Fische als Schadstoff-Kontrolleure“
- Ansprechperson: Dr. Ulrike Kammann