Im Rahmen der Seminarreihe „Biobasierte Verpackungen“ der Fachagentur für nachhaltige Rohstoffe präsentiert Dr. Fokko Schütt am Dienstag, 14. Mai, Ergebnisse eines Forschungsprojekts, das sich der umweltfreundlichen Gewinnung von Verstärkungsfasern für altpapierhaltige Verpackungspapiere widmet.
Um Qualitätsstandards zu bewahren und nachhaltiger produzieren zu können, sind viele Papierhersteller auf der Suche nach alternativen Rohstoffen. Das Thünen-Institut für Holzforschung hat Aufschlussverfahren optimiert, mit denen die Hersteller in ihrer Papierfabrik eigene Faserstoffe aus Stroh oder Gräsern erzeugen und in ihren Produkten einsetzen können.
In dem bisher nicht industriell eingesetzten Verfahren werden Stroh oder andere Nichtholz-Rohstoffe mit wässrigen Lösungen von Natriumcarbonat, einer günstigen, einfach zu handhabenden und leicht wiederzugewinnenden Chemikalie, gekocht oder nach einer entsprechenden Vorimprägnierung mit den Chemikalien in der Dampfphase aufgeschlossen.
Die Verfahrensentwicklung ermöglicht es Papierherstellern, Verstärkungsfasern direkt vor Ort zu erzeugen und für die eigene Papierherstellung nutzen zu können. Auf diese Weise können regionale Konzepte entwickelt und umgesetzt werden, in denen kurze Transportwege und eine optimale Rohstoffausnutzung zu einem nachhaltigen Gesamtkonzept führen.
Das kostenlose Online-Seminar „Papier: Verpackungsmaterial mit großer Zukunft“ findet am 14.05. von 14 bis 16 Uhr statt. Info und Anmeldung: https://veranstaltungen.fnr.de/biobasierte-verpackungen2024/programmueberblick/papier
Weiterführende Details zu den Ergebnissen wurden außerdem kürzlich in einem Special Issue der Zeitschrift Clean Technologies veröffentlicht.