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Projekt

Weiterentwicklung der Öko-Regelungen (ÖR+)



Landschaftsbild
© Michael Welling
Agrarlandschaft in Niedersachsen

Die Öko-Regelungen als ein zentrales und neues Element der GAP 2023-27: wissenschaftliche Entscheidungshilfen für die Ausgestaltung, Steuerung, Umsetzung und Bewertung der Öko-Regelungen und für Optionen zu deren Weiterentwicklung (ÖR+)

Die Öko-Regelungen sind ein Kernelement der neuen grünen Architektur der Gemeinsamen Agrarpolitik zur Förderung einer nachhaltigeren Landbewirtschaftung. Wir erarbeiten wissenschaftlich basierte Entscheidungshilfen für ihre Weiterentwicklung.

Hintergrund und Zielsetzung

Alle EU-Mitgliedstaaten mussten für die neue Förderperiode der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU von 2023 bis 2027 erstmals einen Nationalen GAP-Strategieplan entwickeln, der die 1. und die 2. Säule der GAP umfasst. Die Öko-Regelungen sind ein zentrales und neues Element der 1. Säule. Sie haben das Ziel, die Landwirt*innen dafür finanziell zu entlohnen, dass sie dem Klima- und Umweltschutz förderliche Landbewirtschaftungsmethoden anwenden. Die konkrete Ausgestaltung der Öko-Regelungen in Deutschland ist im GAP-Direktzahlungen-Gesetz sowie in der GAP-Direktzahlungen-Verordnung spezifiziert.

Der Nationale Strategieplan erläutert, warum bestimmte Fördermaßnahmen als notwendig erachtet werden, beschreibt diese inklusive der Fördersätze und legt die jeweils erwartete Umsetzung durch die Landwirt*innen dar. Im Vergleich zur vorherigen Förderperiode hat der Bund damit in erheblichem Ausmaß neue Aufgaben erhalten, die zuvor zum Teil bei den Bundesländern lagen. Sie betreffen die Ausgestaltung, Zielfestlegung, Steuerung, Umsetzung und Evaluierung von Interventionen der GAP.

Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Öko-Regelungen in ihrer Ausgestaltung im Laufe der Förderperiode angepasst werden müssen, denn:

  • es handelt sich um ein neuartiges Instrument,
  • es beruht auf der freiwilligen Teilnahme der Landwirtinnen und Landwirte,
  • die GAP verfolgt einen leistungsorientierten Ansatz, gemäß dem ein festgelegtes Budget in einem begrenzten Zeitrahmen ausgeschöpft werden muss,
  • die Rahmenbedingungen auf den Agrar- und Energiemärkten ändern sich laufend.

Das Projekt ÖR+ soll wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfen für die Weiterentwicklung der Öko-Regelungen erarbeiten. Wir untersuchen die Inanspruchnahme und Budgetauswirkungen der Öko-Regelungen und schätzen deren ökologische und ökonomische Auswirkungen ab. Dabei berücksichtigen wir auch Wechselwirkungen mit Maßnahmen der zweiten Säule und der Konditionalität.

Vorgehensweise

Am Thünen-Institut schaffen wir datenmäßige und methodische Grundlagen für quantitative und qualitative Analysen. Diese Analysen liefern wichtige Ergebnisse für die weitere Planung bzw. Aus- oder Umgestaltung der Öko-Regelungen in Deutschland während der laufenden Förderperiode.

Daten und Methoden

Wir setzen verschiedene Daten und Methoden ein, um den Informationsbedarf zu decken.

Unsere Analysen werden auf folgenden Datenquellen beruhen:

  • Landnutzungsdaten (v.a. InVeKoS)
  • Buchführungsdaten aus dem Testbetriebsnetz des BMEL
  • Agrarpreise
  • Planungsdaten der Landwirtschaft (z.B. KTBL)
  • Betriebsdaten „typischer Betriebe“ aus dem agri benchmark-Netzwerk

Folgende Methoden setzen wir ein:

  • geostatistische Analysen
  • sektorweite Betriebsanalysen (Betriebsgruppenmodell „Farmis“)
  • Deckungsbeitragsrechnungen für ausgewählte typische Betriebe

Unsere Forschungsfragen

  • Wie stark werden die unterschiedlichen Öko-Regelungen in Anspruch genommen?
  • Welche Wirkung ist von den umgesetzten Öko-Regelungen zu erwarten?
  • Welche Anpassungsstrategien verfolgen landwirtschaftliche Betriebe in Reaktion auf das Angebot der Öko-Regelungen?
  • Wie können Ergebnisse auf den gesamten Agrarsektor hochskaliert werden?
  • Wie würden sich Inanspruchnahme und Wirkung der Öko-Regelungen bei anderen Prämienhöhen entwickeln?

Publikationen zum Projekt

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