Institut für
MA Marktanalyse
Projekt
Capacity Building im Hinblick auf Ernährungssicherung
Ernährungssicherung bedeutet, dass jeder Mensch zu jeder Zeit ausreichend mit ausgewogenen und nährstoffreichen Lebensmitteln versorgt ist, um ein aktives und gesundes Leben führen zu können. Nach wie vor ist dies für einen Großteil der Weltbevölkerung nicht erreicht. Zwar konnte der Anteil der Hungernden im Verlauf der letzten 20 Jahre halbiert werden, doch leiden noch mehr als 2 Mrd. Menschen weltweit an einer Unterversorgung mit Mikronährstoffen.
Hintergrund und Zielsetzung
Um die Ernährungssituation, insbesondere in den am stärksten betroffenen Regionen südlich der Sahara und in Teilen Südostasiens zu verbessern, sind neben normativen, sozio-ökonomischen, organisatorischen und strukturellen Verbesserungen auch erhebliche Fortschritte in der Agrarwirtschaft erforderlich. Hierbei stellt sich die Frage, ob und welche Möglichkeiten die Entscheidungsträger in Ländern südlich der Sahara haben, um die Versorgungslage mit Mikronährstoffen nachhaltig zu verbessern. Ein Baustein ist zweifelslos, neben der Bereitstellung eines ausgewogenen Ernährungsangebotes, die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und hierdurch die Einkommenssituation der Zielgruppe der marginalisierten Bevölkerungsschichten zu verbessern.
In diesem Projekt wollen wir mit Hilfe von Allgemeinen und partiellen Gleichgewichtsmodellen Partnerländern aus dem südlichen Afrika Mittel an die Hand geben, die Ernährungssituation in ihren Ländern zu analysieren und Strategien zu entwickeln, um sie nachhaltig zu verbessern. Partnerschaftlich entwickelt steht ein Methoden- und Wissenstransfer hierbei für diese Länder im Vordergrund. Die Ergebnisse sollen dann letztendlich in eine wissensbasierte Politikberatung einfließen.
Zielgruppe
Afrikanische, Asiatische Wissenschaftler und Wissenschaftler aus anderen Entwicklungsländern, Entscheidungsträger in Entwicklungsländer, etc.
Vorgehensweise
1. Wissentransfer, Screening vorhandener nationaler Daten und Datenstrukturen
Eine jegliche Politikberatung bedarf einer ausreichenden Daten- und Informationsgrundlage. In einem ersten Schritt soll ein Assessment zu diesen Fragen mit afrikanischen Partnern etabliert werden. Dies soll mit Blick auf künftige modelltechnische Ansätze erfolgen. Hierbei gilt es durchaus auch andere Methodenansätze auszutauschen, die einer modellbasierten Politikberatung dienlich sein können. Diese Diskussions- und Datenplattform soll sich in regionalen und internationalen Netzwerken widerspiegeln, gestützt durch fruchtbare Online-Diskussionen.
2. Weiterbildung neuer lokaler Modellierer und die Förderung deren Expertise
Auf Basis der unter 1. gemachten Ausführungen, sollen mehrere Wissenschaftler aus den Partnerländern südlich der Sahara in die modellbasierte Politikberatung eingeführt und zu kompetenten Partnern der Politik weitergebildet werden. Dieses Wissenschaftlernetzwerk wird fachlich und persönlich durch Workshops gefestigt. Die Teilnehmer werden das Konsortium „Agricultural Member State Modelling“ (AGMEMOD) sowie dessen Grundlagen und Anwendungs- und Erweiterungsmöglichkeiten kennenlernen. Gemeinsam werden auch die landspezifischen Kenntnisse unserer afrikanischen Partner genutzt, um Anpassungen im Modell vorzunehmen und gegebenenfalls weitere afrikanische Länder in das AGMEMOD-Netzwerk aufzunehmen. AGMEMOD ist derzeit ein Instrumentarium zur Analyse der EU-Agrarpolitik und bildet als partielles Gleichgewichtsmodell, sowohl die Einzelstaaten der EU mit der Erzeugung, dem Handel als auch der Nachfrage dieser Länder einzeln ab, als auch ausgewählte Länder und Regionen der restlichen Welt.
Thünen-Beteiligte
Zeitraum
9.2014 - 12.2022