Institut für
OL Ökologischen Landbau
Projekt
Dürreresistente Ackerweide
Etablierung dürreresistenter Arten im Kleegras für Beweidungspotentiale
Die Etablierung dürreresistenter Gräser und Futterkräuter im Kleegras/Wechselgrünland, kann Ertragsdepressionen in Trockenperioden abmildern und damit Potentiale für eine Beweidung der Bestände schaffen. Im Projekt soll quantifiziert werden, welche Artengruppen (Gräser, Leguminosen, Kräuter) wie und wieviel zur Ertragssicherheit und Futterqualität beitragen können und wie standort- und systemangepasste Lösungen aussehen können.
Hintergrund und Zielsetzung
Kleegras ist ein essentieller Bestandteil der ökologischen Landwirtschaft. In der Fruchtfolge wird die Unkrautregulierung und Gesunderhaltung in folgenden Kulturen gefördert und die Stickstofffixierungsleistung der Leguminosen steigert die Erträge der Folgefrucht. Die Bestände dienen außerdem als Futtergrundlage für Wiederkäuer. Die Nutzung erfolgt meist durch Maschinenernte und Silierung; ein wettersensibler, energieintensiver und verlustreicher Prozess. Für reine Ackerbau Betriebe sind die Nutzungsmöglichkeiten weiter begrenzt. Hier ist oft nur eine ineffiziente Mulchnutzung möglich. Die Beweidung von Kleegrasbeständen auf Ackerflächen bietet die Möglichkeit den Aufwuchs effizient und kostengünstig zu nutzen.
Allerdings bringt die Beweidung Herausforderungen mit sich im Bezug auf Management, Trittfestigkeit und vor allem Kontinuität und Qualität des Futterangebots, besonders in Trockenphasen. Die durch den Klimawandel zunehmenden Perioden der Frühjahrs- und Sommertrockenheit können in kurzen, häufig genutzten Beständen schnell zu einer Reduktion der Wachstumsleistung führen und erschweren damit die auf ständigen Zuwachs angewiesene Weidenutzung. Ein Lösungsbaustein kann hier die Etablierung dürreresistenter und an Weidenutzung angepasster Gräser und Futterkräuter sein mit dem Ziel, die Dürreresilienz der Bestände zu verbessern und kontinuierliches Wachstum zu fördern.
Ziel des geplanten Projektes ist es, die Ertragsentwicklung gemischter Bestände mit dürreresistenten Gräsern und Futterkräutern im Jahresverlauf im Vergleich zu üblichen Beständen (Dt. Weidelgras und Rot-/Weißklee) zu quantifizieren. Interaktionen zum optimalen Etablierungszeitpunkt der Kleegrasbestände in die Ackerbaufruchtfolge werden gemeinsam mit der AG Pflanzenbau im Projekt KLEO untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchung können dazu beitragen der Beweidung von Kleegras mehr Attraktivität für die Praxis zu geben und innovative, effiziente und umweltfreundliche Produktionssystemen zu entwickeln.
Vorgehensweise
In einem mehrjährigen Feldversuch werden verschiedene Kleegras Mischungen untersucht. Es werden betriebsübliche Kleegras Bestände (Dt. Weidelgras und Rot-/Weißklee) mit Beständen jeweils mit widerstandsfähigen Grasarten (Knaulgras, Rohrschwingel, Festulolium) und Futterkräutern (Spitzwegerich und Futterzichorie) verglichen. Die Mischungsanteile der zusätzlichen Artengruppen sind dabei Modular aufgebaut, sodass der Effekt der einzelnen Artengruppen getrennt und gemeinsam untersucht werden kann. Die Entwicklung der Ertragsbildung und der Futterqualität des Gesamtbestandes sowie die Ertragsanteile der einzelnen Mischungspartner werden analysiert. Die Weidenutzung wird durch häufige Schnitte simuliert. Die Etablierung der Bestände in der Ackerbaufruchtfolge erfolgt in verschiedenen Verfahren.
Unsere Forschungsfragen
- Wie Entwickelt sich die saisonale Ertragsverteilung und Futterqualität von Kleegrasbeständen beim Einsatz zusätzlicher Artengruppen?
- Kann durch den Einsatz von widerstandsfähigen Grasarten und Futterkräutern in Kleegrasbeständen die Kontinuität des Futterangebots in Trockenphasen verbessert werden im Vergleich zu üblichen Mischungen aus dt Weidelgras und Weißklee/Rotklee ohne die Futterqualität negativ zu beeinflussen?
- Welchen Effekt haben dabei jeweils die Etablierung von widerstandsfähigen Grasarten (Knaulgras, Festulolium und Rohrschwingel) und Futterkräutern (Futterzichorie und Spitzwegerich) auf die Ertragsbildung im Jahresverlauf?
Thünen-Ansprechperson
Thünen-Beteiligte
Zeitraum
9.2024 - 8.2029
Weitere Projektdaten
Projektstatus:
läuft