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Institut für

OF Ostseefischerei

Projekt

PrimePrevention: Einbeziehung der Fischerei in die Vorhersage mariner biologischer Gefahren mit geeigneten Überwachungssystemen


Federführendes Institut OF Institut für Ostseefischerei

Ostseekarte mit Messpunkten
© Thünen-Institut

Einbeziehung der Fischerei in die Vorhersage mariner biologischer Gefahren mit geeigneten Überwachungssystemen

Durch den Ausbau der nachhaltigen Nutzung der Meere im Rahmen der „Blue Growth-Strategie“ und die erwartete Zunahme mariner Naturgefahren in Folge des Klimawandels, wie z.B. schädliche Mikroorganismen oder Hypoxie, ergibt sich auch für die deutschen Küstengewässer eine wachsende sozioökonomische Bedeutung mariner biologischer Gefahren und ihrer Prävention für die Zukunft. Derzeit gibt es in Deutschland keine gemeinsam koordinierte Strategie der Küstenländer, um dieser gesellschaftlichen Herausforderung zu begegnen. Darüber hinaus fehlt es an effizienter, breit zugänglicher und benutzerfreundlicher Beobachtungstechnik. Dies erschwert die Überwachung des Auftretens mariner biologischer Gefahren auf angemessenen räumlichen und zeitlichen Skalen, die auf die Bedürfnisse der Gesellschaft für Frühwarnsysteme zur Vermeidung und Minimierung sozioökonomischer Auswirkungen zugeschnitten sind. PrimePrevention zielt darauf ab, Wissen und technische Voraussetzungen für die effiziente Beobachtung und Vorhersage des Auftretens mariner biologischer Gefahren zu schaffen, um daraus Empfehlungen für Maßnahmen abzuleiten, wie die Gesellschaft vor ihren wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen geschützt werden kann, wobei auch Kaskadeneffekte durch andere marine Extreme berücksichtigt werden. Im Mittelpunkt von PrimePrevention steht die Entwicklung einer intelligenten und flexiblen Strategie für die Meeresbeobachtung, die auf die Beobachtungsbedürfnisse der einzelnen Interessengruppen abgestimmt werden kann. Es werden für ausgewählte biologische Gefahren (Cyanobakterien, Vibrio spp. und Hypoxie) in der Ostsee Beobachtungs- und Vorhersagemethoden entwickelt, die in der zweiten Förderperiode eingesetzt und auf andere biologische Gefahren und geografische Gebiete ausgeweitet werden sollen.

Hintergrund und Zielsetzung

Die inhaltlichen Arbeiten des Thünen-Instituts werden in dem Projekt insbesondere in zwei Arbeitspaketen stattfinden. Der erste Schwerpunkt wird dabei die Weiterentwicklung der smarten marinen Beobachtungssysteme („Standard-Messboxen“) sein. So werden in AP2.1 in enger Zusammenarbeit mit den Projektpartnern standardisierte, modular aufgebaute in-situ Messgeräte entwickelt und unter verschiedenen Bedingungen erprobt werden. Neben den eigentlichen Messboxen steht die Entwicklung eines angepassten Rahmenprogrammes im Mittelpunkt, um den effizienten Datenfluss und die Integration in Beobachtungssysteme sicher zu stellen. Zweiter Schwerpunkt der Arbeiten des Thünen-Instituts-innerhalb des Projektes wird die Einbindung der kommerziellen Fischerei in die automatisierte Datenerhebung von hydrografischen Daten (physikalisch, chemisch und optisch) sowie die eDNA Beprobung in der westlichen Ostsee darstellen. Dazu sollen Konzepte entworfen werden, wie durch den Einsatz der Fischerei als „ships-of-opportunity“ die räumliche und zeitliche Auflösung der Modelldaten erhöht werden kann um in Zukunft das Auftreten von Hypoxien und Cyanobakterienblüten besser erfassen und Vorhersagen zu können. Diese Arbeiten erfolgen dabei in enger Abstimmung mit den Arbeiten in AP1 und AP4, wo ein zentraler Austausch mit Endnutzern stattfinden soll und auch die Auswertung der veränderten Ökosystemleistungen durchgeführt werden.

Die technologischen Entwicklungen sollen die Etablierung von zwei fundamentalen Säulen des PrimePrevention Messverbunds ermöglichen. Die Säule „diskrete Messungen“ zielt auf die Einbindung der Fischer und der Fischereiflotte als Plattform der Messdatenerhebung für Früherkennung und Abwendung biologischer Extremereignisse ab. Die Säule „der kontinuierlichen Messungen“ zielt auf den Aufbau eines smart-sampling fähigen Messverbunds mit schiffsgebundenen und ortsstationären Messungen ab. Es sollen kontinuierlich Basis-Messparameter mit hoher zeitlicher und räumlicher Abdeckung erhoben und ausgewertet werden, auch hier ist die Einbindung der Fischerei ein zentraler Punkt unserer Arbeiten.

Beteiligte externe Thünen-Partner

Geldgeber

  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
    (national, öffentlich)

Zeitraum

1.2024 - 12.2026

Weitere Projektdaten

Projektfördernummer: 03F0953H
Projektstatus: läuft

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