

Institut für
SF Seefischerei
Welcher Fisch und welche Meeresfrüchte landen auf unseren Tellern und woher kommen sie ?
In Deutschland werden rund eine Millionen Tonnen an Fisch und Meeresfrüchten verzehrt. Davon werden jedoch nur ca. 20 % in Deutschland selbst produziert. Zur deutschen Fischproduktion gehören die Seefischerei, aus der ca. 85% der Produkte stammen, sowie die Aquakultur und die Binnenfischerei.
Wir werfen einen genauen Blick auf die Vielfalt von Fisch und Meeresfrüchten, die in Deutschland verfügbar sind, untersuchen wie ressourcenschonend ihre Erzeugung ist und bewerten Importe im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit.
Mithilfe von Stoffstromanalysen können wir die aquatische Biomasse entlang der gesamten Wertschöpfungskette präzise quantifizieren und visuell darstellen. Auf diese Weise ist es möglich, den Weg von Fisch und Meeresfrüchte von der Anfangsphase bis zur Endverwendung durch alle Verarbeitungsstufen nachzuverfolgen.

Die Abbildung des Stroffstromes veranschaulicht den geringen Selbstversorgungsgrad des deutschen Marktes für Fisch- und Meeresfrüchte. In Deutschland werden jährlich etwa eine Million Tonnen aquatischer Lebensmittel verzehrt, wovon beeindruckende 80% importiert werden. Dies unterstreicht die hohe Abhängigkeit des Landes von externen Quellen für diesen wichtigen Nahrungsbereich.
Vergleich des Stoffstroms aus dem Jahr 2023 gegenüber dem Jahr 2020

Im Jahr 2023 hat die deutsche Flotte 15% weniger gefangen, trotz einer Steigerung der Produktionsmenge der deutschen Aquakultur um 5% konnte den Rückgang nicht kompensieren.
Die Importmenge sank um 12%, was zu einem Rückgang des Aufkommens in Deutschland von 13% führte. Somit stand der deutschen Fischverarbeitung weniger Rohstoffe zur Verfügung und die hergestellt Produktmenge sank um 11%. Dies führte zu einer Minderung der Exporte von 16% und einem Rückgang des inländischen Konsums um 11%.
Die deutsche Fischproduktion gliedert sich in die Seefischerei, die den Großteil der Produkte (ca. 85%) ausmacht, sowie die Aquakultur und die Binnenfischerei. Stoffstromanalysen beleuchten zudem, in welchem Stadium der Verarbeitung welche Mengen importiert oder exportiert werden. Fast die Hälfte der importierten aquatischen Lebensmittel sind Halbwaren wie Fischfilets importiert, gefolgt von verschiedenen Fertigwaren, darunter Räucherware, Marinaden und panierte Filets, die etwa 40% des Gesamtimports ausmachen.
Erklärung der Fachbegriffe:
- Rohwaren = ganze, unverarbeitete Ware
- Halbwaren = Filets und Fischteile
- Fertigwaren = Räucherwaren, Marinaden, Tiefkühlerzeugnisse
- Aufkommen = Produktion + Import
- Konsum = Aufkommen – Export
Beeindruckende Mengen Fisch und Meeresfrüchte (zwischen 2,0 und 1,6 Millionen Tonne) werden insgesamt importiert, hauptsächlich aus Ländern wie Polen, den Niederlanden, Norwegen und China.
Auf der anderen Seite spielt die deutsche Fischverarbeitungsindustrie eine zentrale Rolle, indem sie zwischen 385.000 und 450.000 Tonnen Fischerei- und Aquakulturerzeugnisse produziert, von denen ein Teil weltweit exportiert wird. Bestes Beispiel dafür sind die beliebten Fischstäbchen.
Ob mariniert, konserviert, geräuchert, gefroren oder frisch: Die meisten Produkte, die auf unserem Teller landen, wurden importiert. Insgesamt landet hauptsächlich Tiefkühlware in Deutschland auf den Tellern, gefolgt von frischer Ware sowie Konserven.
Die Zahlen im Balkendiagramm zu "Einkäufe von Fisch und Meeresfrüchten in Deutschland" stammen vom FIZ - Fischinformationszentrum e.V.