Dossier
Wildtiere – pro oder contra?
Frank Tottewitz | 02.05.2024
Wildtiere sind ein wichtiger und gewünschter Bestandteil unserer Kulturlandschaften. In bestimmten Bereichen können sie aber auch „stören“: Sie verbeißen Bäume, wühlen Äcker um, verursachen Verkehrsunfälle und übertragen Krankheiten. Fragen des Wildtiermanagements werden je nach Interessenlage kontrovers diskutiert.
Durch den Anstieg von Wildtierbeständen wie Schwarzwild, Rehwild und Rotwild in Deutschland und umliegenden Staaten haben sich Nutzungskonflikte verschärft. Zudem beeinflussen neu eingewanderte Tierarten wie Marderhund, Waschbär und Mink die Populationen einheimischer Wildtiere. Die Rückkehr des Wolfes als ursprünglich in Deutschland heimischer, aber zwischenzeitlich ausgerotteter Prädator beunruhigt in den betroffenen Gebieten viele Tierhalter, aber auch Teile der Bevölkerung.
Wie können Landwirtschaft, Wald und Wild miteinander in Einklang gebracht werden? Wir suchen nach Lösungen für ein Wildtiermanagement, das ein konfliktarmes Nebeneinander von Landnutzung und Wild erlaubt.
Dazu ist es zunächst notwendig, die Faktenbasis zu verbessern, etwa durch die Erfassung von Jagdstrecken, die Erhebung von Daten zum Vorkommen und zur Dichte und Entwicklung von Wildtierbeständen. Für einige Wildtierarten haben wir das in anschaulichen Grafiken dargestellt.
Zudem entwickeln wir neue Methoden, um Wildtierbestände besser zu managen. Auf der Grundlage valider Daten und Fakten ist es möglich, Management-Strategien zu entwickeln und zu beurteilen, die Politik zu beraten und Material für die Berichterstattung im Rahmen internationaler Artenschutz-Abkommen bereitzustellen.