Walther Herwig III, 417. Reise
Dauer: 11. Juni bis 13. Juli 2918
Fahrtgebiet: Nordatlantik; Irmingersee und angrenzende Gewässer
Zweck der Reise: International Deep Pelagic Ecosystem Survey in the Irminger Sea and adjacent waters (IDEEPS)
Das Forschungsziel ist die Erfassung der Bestandsgröße und Verbreitung der zwei pelagischen Rotbarschbestände (Sebastes mentella) in der Irmingersee und angrenzenden Gewässern. Das Forschungsgebiet entspricht dem der Surveys von 2005, 2007, 2009, 2011, 2013 und 2015; es überdeckt ein Gebiet von etwa 400.000 NM² der Irminger- und Labradorsee. Die Untersuchungen werden in enger Zusammenarbeit mit einem russischen Forschungsschiff im Rahmen des Internationalen Rats für Meeresforschung (ICES) durchgeführt.
Wie auch in den Vorjahren wird der Tiefenhorizont von 150 bis ca. 1.000 m erfasst. Die flachen Rotbarschvorkommen über der Tiefenstreuschicht (deep-scattering layer, DSL) bis maximal 500 m Tiefe werden akustisch erfasst. Mit parallelen Fängen mit dem Gloria-Netz werden die Größenstruktur des Bestandes und die Fängigkeit des Netzes ermittelt. Die DSL besteht hauptsächlich aus Zooplankton und kleineren Tiefseefischen und behindert die Messung der Rotbarschvorkommen in dieser Schicht. Der Bestand unterhalb der DSL ist mit dem Echolot nicht mehr messbar. Deshalb wird eine Bestandsabschätzung in diesem Tiefenbereich aus definierten Forschungsfängen abgeleitet. Verwendet wird dazu ein Gloria-Netz in der Multischließnetz-Version.
Aus den Forschungsfängen werden biologische Daten vom Rotbarsch wie Fischlänge, Masse, Geschlecht, Reife, Mageninhalt und -füllung sowie zum Parasitenbefall erhoben. Zur Altersbestimmung werden Otolithen genommen. Zudem werden bei Bedarf Proben für genetische Analysen entnommen.
Zusätzlich zu den Untersuchungen am Rotbarsch werden die gefangenen mesopelagischen Fische, Cephalopoden und Crustaceen soweit möglich bis auf das Gattungs- oder Artniveau bestimmt und ihre Häufigkeit aufgenommen. An ausgesuchten Arten werden Untersuchungen zum Nahrungsinhalt an Bord durchgeführt bzw. Proben für eine Bearbeitung im Labor genommen.
Wissenschaftliche Fahrtleitung:
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