Institut für
AT Agrartechnologie
Bodenschutz
Im Arbeitsgebiet Bodenschutz werden für die Umsetzung der „Guten fachlichen Praxis“ Handlungsempfehlungen für den Landwirt entwickelt, die aus Feld- und Laborversuchen abgeleitet sind. Dabei werden Sensoren eingesetzt, um Bodenzustände zu erfassen und Fahrzeugparameter anzupassen.
Durch enge Fruchtfolgen, Zeiträume unbedeckter Bodenoberfläche nach Pflugeinsatz und eine hohe Bearbeitungsintensität ist die Bodenoberfläche ungeschützt den Witterungseinflüssen ausgeliefert – bei erosiven Niederschläge sind Oberflächenverschlämmung und Bodenerosion die Folge. Der Bodenbedeckungsgrad durch organische Reststoffe (aus Stroh und/oder Zwischenfrucht) ist der Schlüsselindikator für den Oberflächenschutz.
Unsere Forschungsaktivitäten zum Bodenschutz gliedern sich in zwei Schwerpunkte:
(1) die Untersuchung der Bodenoberfläche zur Verminderung von Verschlämmung und Wassererosion und (2) die Betrachtung der Bodenstruktur im Bodenprofil, um Maßnahmen zur Vermeidung von Bodenverdichtungen abzuleiten.
- Die Intensität der Bodenbearbeitung nimmt bei der Oberflächengestaltung eine zentrale Rolle ein. Sie bestimmt sowohl die Rauigkeit und Bedeckung der Oberfläche als auch den Lockerungsgrad der Krume und nimmt somit Einfluss auf den Vorsorgeaspekt Bodenerosion und Bodenverdichtung.
- Das Ausmaß an Bodenverdichtungen wird bestimmt durch die Lockerungsintensität bei der Bodenbearbeitung und die aktuelle Bodenfeuchte. Geräteseitig nehmen Einfluss: Radlast, Reifenausstattung und –innendruck, Kontaktfläche, Überrollhäufigkeit und Spurflächenanteil. Um den Maschinen- und Geräteeinsatz an die Verdichtungsempfindlichkeit von Standorten auf Acker/Grünland und im Wald anpassen zu können, haben wir ein Multisensorsystem entwickelt, das Bodenzustände abfragt und Fahrzeugparameter (wie z.B. den Reifeninnendruck) vollautomatisch regelt.
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Galerie On-Farm-Research
Expertise
Durch kontinuierliche Forschung zur Bodenstruktur über Jahrzehnte haben wir regional eine gute Kenntnis über den tatsächlichen Verdichtungszustand von Böden. Durch die Entwicklung von Messtechnik im Boden (hydrostatische Setzungsmessung) und an der Maschine (Ultraschallsensor an der Felge) gelingt es, dynamische Prozesse bei der Interaktion Maschine/ Boden abzubilden: Dadurch können in situ Fragen beantwortet werden, wie z.B.: Hinterlässt eine Mechanisierungskette (z.B. Silomaishäcksler – Mulcher – Häckselgutwagen) eine elastische oder plastische Verformung des Bodens.