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Walther Herwig III, 421. Reise

Dauer:  1. Oktober bis 13. November 2018  (Reise fällt wegen techn. Probleme aus)

Fahrtgebiet:  Nordatlantik

Zweck der Reise:  Bestandsuntersuchungen an grönländischen Grundfischbeständen und ozeanographisch/klimatologische Untersuchungen

Das Forschungsprogramm umfasst fischereibiologische Untersuchungen der grönländischen Kabeljau‐ und Rotbarschbestände sowie anderer ökologisch wichtiger Grundfischarten. Das Forschungsgebiet ist das grönländische Schelfgebiet und der anschließende Kontinentalhang im Abstand von meist drei Meilen von der Küstenlinie bis zu einer Tiefe von 400 m. Die Ergebnisse sind Grundlage für die Entwicklung von verbesserten Management‐ und Nutzungsstrategien.

Forschungsziele:

  • Dynamik des Kabeljaubestandes
    Wie in den Vorjahren werden Daten zur Größe und Struktur des Kabeljaubestandes ermittelt. Dafür sollen, sofern es die Witterung erlaubt, etwa 100 Hols durchgeführt werden.
  • Dynamik der Rotbarschbestände 
    Die Aufnahme von Daten über die Artenzusammensetzung, Länge, Gewicht, Otolithen, Geschlechterverteilung und Geschlechtsreife der Bank-Rotbarsche (Sebastes norvegicus) und der Tiefsee-Rotbarsche (S. mentella) soll eine grobe Einschätzung der Bestandssituation ermöglichen. Während der Bank-Rotbarsch in den vergangenen 15 Jahren starke Verluste um 95 % und wesentliche Größenreduzierungen seiner Individuen verzeichnete, waren seit 1993 juvenile Tiefsee-Rotbarsche < 30 cm vor Ostgrönland sehr häufig. Ihr Überleben und Wachstum werden die Erträge der traditionellen Rotbarschfischerei in den kommenden Jahren bestimmen.
  • Grundfischgemeinschaft 
    Zur Erfassung der Veränderungen in der Lebensgemeinschaft der Fische werden Daten über Anzahl, Gewicht und Länge sämtlicher gefangenen Fischarten aufgenommen. Die ökologisch orientierten Untersuchungen sollen zusätzliche Informationen über die Auswirkung der physikalischen Umweltparameter und Fischereiaktivitäten in dem Seegebiet vor Grönland liefern. Durch Modellierungen ist der Fischereiaufwand als wesentlicher Wirkungsfaktor der drastischen Verluste sämtlicher Grundfischarten identifiziert worden.
  • Hydroakustische Untersuchungen
    In Verbindung mit den Fischereitätigkeiten sollen hydroakustische Aufnahmen der Bodenfische auf den Dampfstrecken erfolgen. Diese Werte dienen dazu, zusätzliche Informationen über den Kabeljaubestand zu erhalten, besonders in den Gebieten, in denen wegen der Bodenbeschaffenheit oder aus zeitlichen Gründen nicht getrawlt werden kann.
  • Ozeanographische Untersuchungen
    Die fischereiozeanographischen Messungen ermitteln auf jeder Fischereiposition die örtlichen Temperatur- und Salzgehaltsprofile bis in die bodennahe Wasserschicht. Zusätzlich sollen entlang der Hydroakustik-Schnitte CTD‐Messungen durchgeführt werden. 

Wissenschaftliche Fahrtleitung:

Dr. Heino Fock
Telefon
+49 471 94460 366
heino.fock@thuenen.de
Institut für Seefischerei
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