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Aktuelles kurz und bündig

Teilnahme an Messen und Tagungen, neue Entwicklungen, Austausch mit Besuchergruppen, Forschungsreisen: Hier finden Sie Neuigkeiten aus der Arbeit des Kompetenzzentrums.


24.10.2024 Alternativen zu Naturwald-Teak auf dem marinen Prüfstand

An Bord des deutschen Segelschulschiffs „Gorch Fock“ werden nicht nur Matrosen ausgebildet. Auf dem Oberdeck werden seit einigen Jahren auch Alternativen zu Naturwald-Teak im laufenden Betrieb getestet. Am 24. Oktober 2024 wurde im Hamburg-Bergedorf eine Zwischenbilanz gezogen.

Afzelia, Iroko, Itaúba und Tesumo® können einiges ab: Nach drei Jahren im Dauereinsatz als Decksbeplankung auf dem deutschen Segelschulschiff „Gorch Fock“ haben die vier unterschiedlichen Holzarten die an sie gestellten Erwartungen erfüllt. „Das Backdeck, auf dem die Alternativ-Hölzer verbaut sind, ist ein Arbeitsdeck. Da wird das Holz stark beansprucht“, erläutert Gerald Koch, Wissenschaftler am Thünen-Institut für Holzforschung in Hamburg-Bergedorf. Nach drei Jahren im Einsatz haben die ausgewählten Hölzer die an sie gestellten Erwartungen an die Haltbarkeit vollständig erfüllt. Die Besatzung hat zudem keine Unterschiede in Bezug auf Rutsch- und Abriebfestigkeit festgestellt.

Während des Workshops hatten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Holzforschung neben dem Kommandanten der „Gorch Fock“, Fregattenkapitän Elmar Bornkessel, weitere Vertreterinnen und Vertreter der Marine, des Bundesverteidigungs- und des Bundeslandwirtschaftsministeriums sowie der Wirtschaft zu Gast, um über die Ergebnisse des Monitorings zu berichten und die nächsten Versuchsjahre zu planen. In den kommenden Jahren geht es vor allem darum, das Langzeit-Feuchteverhalten der Hölzer unter wechselnden klimatischen Bedingungen zu prüfen.

Die Versuchsfläche auch dem Oberdeck der „Gorch Fock“ gibt es seit Juli 2021. Sie wurde unmittelbar nach Inkrafttreten eines Holzhandelsembargos für Teakholz aus Myanmar eingerichtet, jedoch schon länger geplant. Auf 90 Quadratmetern wurde statt Naturwald-Teak Afzelia, Iroko, Itaúba und Tesumo®, ein modifiziertes Tropenholz, verlegt. Um die Material- und Gebrauchseigenschaften der Hölzer zu charakterisieren, werden Messungen des Feuchte- und Farbverhaltens durchgeführt sowie Rissbildungen dokumentiert. Alternativen zum sanktionierten Naturwald-Teak aus Myanmar sind nicht nur für die Restaurierung alter Segelschiffe interessant, sondern auch für die Hersteller moderner Yachten.

04.06.2024: Die Holzforschung auf der Woche der Umwelt in Berlin

Mit Projekten zu mehr Biodiversität in der Land(wirt)schaft, Humusaufbau in Ackerböden und zur digitalen Holzartenerkennung präsentierte sich das Thünen-Institut während der diesjährigen Woche der Umwelt in Berlin. Alle vier Jahre laden der Bundespräsident und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) dazu Projekte ein, die zuvor von einer Jury ausgewählt wurden. Neben Verbundprojekten unter Federführung des Thünen-Instituts zur Artenvielfalt in Agrarlandschaften und zum Humusaufbau in Ackerböden war auch die Holzanatomie vertreten.

Am Messestand im Park vom Schloss Bellevue demonstrierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler live an zwei Mikroskopen die Holzartenbestimmung von Massivholz, Holzkohle und Papier. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) präsentierten sie zudem die neueste Entwicklung: digitale Bilderkennungssysteme zur Automatisierung der Holzartenerkennung in Papier mittels künstlicher Intelligenz. Dabei wurden am Stand Papierpräparate am Mikroskop gezeigt und die KI-Systeme am Computer demonstriert.

Auf großes Interesse stießen die Apps zur makroskopischen Bestimmung von Massivhölzern. Diese unterstützen Zoll und Handel, aber auch interessierte Laien bei der ersten Überprüfung der Holzart. So kann unter anderem geklärt werden, ob möglicherweise eine nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen geschützte Art vorliegt.

Die Holzartenbestimmung von Holzkohle zeigt, welchen enormen Einfluss die am Thünen-Institut für Holzforschung durchgeführten Untersuchungen auf den internationalen Holzkohlehandel haben.

Ansprechpartnerin:
Dr. Andrea Olbrich

Zu den Thünenprojekten:
Anatomische Holzartenbestimmung
Datenbanken-Holzartenbestimmung
Automatisierte Bilderkennung für die Holzartenbestimmung
The European Charcoal Transition

 

29.01.2024: Marke von 10.000 Prüfaufträgen zur anatomischen Holzartenbestimmung übersprungen

Das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht. Seit seiner Gründung im März 2013 wurden über 10.000 Prüfaufträge zur anatomischen Bestimmung von international gehandelten Hölzern und Holzprodukten bearbeitet. Der Großteil davon, rund 7.500 Aufträge, stammt von Handelsunternehmen. Diese lassen die Deklarationen und Holzartenzusammensetzungen gemäß den Richtlinien der Europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR/EUDR) und des Artenschutzes (CITES) überprüfen. Im gleichen Zeitraum wurden etwa 1.800 Gutachten für die zuständigen Kontrollbehörden erstellt. Weitere Anfragen kommen von NGOs, Sachverständigen und ebenso von Privatpersonen, die auf die Expertise des Kompetenzzentrums zurückgreifen. Der Anteil der Prüfaufträge von ausländischen Unternehmen und Behörden beträgt rund 25 %, was die internationale Ausrichtung und Wahrnehmung des Kompetenzzentrums unterstreicht.

Die umfangreichen Ergebnisse der anatomischen Bestimmungen von Massivhölzern, Holzwerkstoffen, Papierprodukten sowie von Holzkohle liefern den Forschenden am Kompetenzzentrum wertvolle Daten für Marktbeobachtungen und -analysen sowie den Aufbau von praxiskonformen Referenzdatenbanken, wie z.B. die Apps macroHOLZdata und CITESwoodID sowie die automatisierte Fasererkennung mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (machine learning).

19.-28.01.2024: Kompetenzzentrum auf der IGW

Bereits zum fünften Mal in den letzten zwölf Jahren gibt das Thünen-Kompetenzzentrum auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin einen Überblick über seine Aktivitäten. Schwerpunkt ist diesmal die Holzartenerkennung in hoch verarbeiteten Produkten wie Papier und wie Künstliche Intelligenz (KI) die Holzdetektive bei ihrer Arbeit unterstützen kann.

Besucherinnen und Besucher können in der BMEL-Halle 23a im Mikroskop charakteristische Faserelemente aus dem Papiermaterial entdecken und bestimmten Holzarten zuordnen. Auf einem großen Screen werden außerdem die Apps CITESwoodID und macroHOLZdata präsentiert.

29.11.2023: Studie vergleicht EUTR und EUDR

Die 2013 in Kraft getretene EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) wird in Kürze durch die EU-Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten (EUDR) ersetzt. Eine neue Studie des Thünen-Instituts für Waldwirtschaft hat die beiden Verordnungen verglichen und untersucht, ob und wie die Schwächen der EUTR durch die Nachfolgeverordnung behoben wurden. Dabei wurden auch Auswirkungen auf die Unternehmen des Holzsektors und die Kontrollbehörden in der EU beleuchtet.

Der Geltungsbereich der neuen Verordnung ist weiter gefasst als bei der EUTR. Die Verordnung verbietet den Import bestimmter Produkte – nicht nur Holz und Holzprodukte – in die EU, wenn die dafür verwendeten Rohstoffe mit Entwaldungsrisiken behaftet sind. Verordnungskonform sind nur Produkte, die entwaldungsfrei und nach den Rechtsvorschriften der Erzeugerländer legal sind.  
Es wurde festgestellt, dass die EUDR einige wichtige Schlupflöcher schließt, die in der EUTR bestanden. Allerdings schafft die neue Verordnung erhebliche zusätzliche Belastungen für Unternehmen und Kontrollbehörden. Nähere Infos gibt ein Expertise-Beitrag im Themenfeld "Märkte, Handel, Zertifizierung".

Link zur Original-Veröffentlichung: Köthke M, Lippe M, Elsasser P (2023): Comparing the former EUTR and upcoming EUDR. Some implications for private sector and authorities. Forest Pol Econ 157:103079

14./15.09.2023: Internationaler CITES-Workshop

Das Thünen-Institut für Holzforschung hat in Kooperation mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) am 14./15.09.2023 einen internationalen Workshop für die Bestimmung CITES-geschützter Hölzer ausgerichtet. An dem Workshop nahmen über 30 Mitarbeiter*innen von Zoll- und CITES-Vollzugsbehörden sowie wissenschaftlicher Einrichtungen aus fünf europäischen Staaten teil. Die Teilnehmenden konnten sich über die Identifizierung geschützter Hölzer mithilfe der App CITESwoodID informieren und ihre Anwendung praxisnah trainieren.

Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch über die umfangreichen Arbeiten des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte berichtet und neue methodische Entwicklungen auf dem Gebiet der anatomischen Holzartenbestimmung, wie machine learning und Computer-Tomografie, vorgestellt. Darüber hinaus bildete der Workshop ein wichtiges Forum für einen internationalen Erfahrungsaustausch.

28.03.2023: Radioreportage über die Hamburger Holzdetektive

Deutschlandfunk Kultur berichtete in einem knapp 8-minütigen Beitrag der Sendung „Zeitfragen“ über die Arbeit der Holzdetektive am Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte in Hamburg. Es ging um die Überprüfung von Holzpellets für die Heizung, um Holzkohle und um andere Holzprodukte mit unklarer Herkunft.

Der Hintergrund: Illegaler Holzhandel gehört weltweit zu den größten Bereichen der Umweltkriminalität. Er verspricht ein Milliardengeschäft und hat eklatante Folgen für Klima, Umwelt und Artenvielfalt.

06.-10.03.2023: Kooperation mit der Technischen Universität Pereira (Kolumbien)

Im März führten Mitarbeiter des Thünen-Instituts für Holzforschung an der Technischen Universität von Pereira ein Seminar zur Holzartenidentifizierung durch. Das Seminar fand im Rahmen eines jüngst verlängerten MOU (Memorandum of Understanding) zwischen der Universität und dem Thünen-Institut statt.

Im Seminar wurden die Grundlagen der Holzanatomie und Holzartenkunde kolumbianischer Wirtschaftsbaumarten vermittelt, Fachbegriffe im Kontext holzanalytischer Untersuchungen erläutert sowie der Umgang mit Datenbanken und Programmen für die computergestützte Identifizierung von Holzarten geschult. Die 30 Teilnehmenden waren vor allem Hochschullehrer und Studierende der Universität Pereira sowie Vertreter der regionalen kolumbianischen Forstbehörden.

13.02.2023: Handelsunternehmen weiter stark an Prüfungen interessiert

Im Jahr 2022 waren es, wie in den Vorjahren, vor allem Handelsunternehmen, die sich mit Bitten um Prüfung der Holzart oder Holzherkunft an das Kompetenzzentrum gewandt haben. Die Nachfrage war bei den anatomischen Untersuchungen ähnlich hoch wie in den beiden Jahren zuvor (1.077), bei den genetischen Untersuchungen lag sie höher (372). Bei der anatomischen Bestimmung lag der Schwerpunkt bei Holzwerkstoffen (Faserplatten, Spanplatten, Sperrhölzer, Papierprodukte); der Anteil behördlicher Prüfaufträge betrug 16 %, 28 % der Aufträge wurden für internationale Handelsunternehmen bearbeitet. Bei den genetischen Prüfaufträgen lag der Schwerpunkt erneut auf Eichenholz, wobei die Frage der Herkunft 2022 eine größere Rolle spielte als im Vorjahr. Lärchenholz spielte 2022 aufgrund der kriegsbedingten Russland-Sanktionen nur eine untergeordnete Rolle. Die Erfolgsquote bei Verbundmaterialien konnte deutlich gesteigert werden, vor allem wegen des Projekts „Holz-DNA-Barcoding“, in dem genetische Marker für verschiedene Baumarten in Holzverbundprodukten entwickelt wurden.

31.01.2023: Mit mathematischem Modell zur Herkunft des Rohstoffs vorstoßen

Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Waldwirtschaft haben einen neuen mathematischen Modellierungsansatz entwickelt, der auf Basis von Handelsdaten die ursprüngliche Herkunft des Holzes zeigt, das in Holz- und Papierfertigwaren enthalten ist. Hintergrund ist der zunehmende weltweite Handel mit Holz- und Papierprodukten.

Umweltauswirkungen wie Waldflächenverluste sind untrennbar mit der Herkunft des Rohholzes verbunden. Allerdings sind die ursprünglichen Herkunftsländer nicht immer leicht zu ermitteln. Dies liegt vor allem daran, dass in der heutigen globalisierten Welt Holz- und Papierprodukte häufig als Halb- oder Fertigwaren importiert werden – aus Ländern, die das benötigte Rohholz ihrerseits bereits importiert hatten. So müssen beispielsweise aus China nach Deutschland importierte Produkte nicht unbedingt aus Holz stammen, das auch in China geerntet wurde. Mithilfe des Modells konnten schon teils erhebliche Differenzen zwischen den offiziellen Handelsstatistiken und den tatsächlichen Holzherkünften aufgedeckt werden. Nähere Infos gibt der Project brief 2023/16.

12.-16.09.2022: Kriminalbiologen zur Weiterbildung in Hamburg

Vom 12. bis 16. September hat das Thünen-Institut für Holzforschung ein Seminar für Kriminalbiologen mit Schwerpunkt Holzarten-Identifizierung durchgeführt. 12 Personen aus Deutschland und Österreich nahmen teil.

In dem Kurs wurden den Polizist*innen Praktiken zur makroskopischen und mikroskopischen Holzartenidentifizierung vermittelt, die ihnen mehr Sicherheit bei der Differenzierung von Hölzern im Kontext forensischer Untersuchungen geben können. Sie lernten Grundlagen der Holzanatomie und Holzartenkunde kennen und konnten selbst praktische Untersuchungen an Massivhölzern und mikroskopischen Schnittpräparaten durchführen. Zusätzlich wurden sie im Umgang mit Datenbanken und Programmen für die computergestützte Holzarten-Identifizierung geschult. Fachkurse zu speziellen Anwendungsfeldern wie Papier- und Faserstoffanalytik, 3D-Mikroskopie und der Entwicklung von automatisierten Bilderkennungssystemen zur Holzartenbestimmung mithilfe künstlicher Intelligenz rundeten das Programm ab.

18.07.2022: Delegation aus Laos und Vietnam besucht Kompetenzzentrum

Eine Expertengruppe aus Laos und Vietnam hat sich im Thünen-Institut über die Arbeiten und Forschungen auf dem Gebiet der anatomischen Holzartenbestimmungen informiert. Der Besuch war Teil einer Fachexkursion von Vertretern aus Wirtschaft und Aufsichtsbehörden zum Thema „Umsetzung von Holzhandelsvorschriften des Vereinigten Königreichs und der Europäischen Union“. Er fand im Rahmen des Vorhaben Forests4Future (F4F) der deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) statt. Die GIZ unterstützt internationale Projekte für einen legalen Holzhandel gemäß dem FLEGT-Aktionsplan der Europäischen Union. Die Arbeiten des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte leisten hierfür einen wichtigen Beitrag, um die Deklarationen international gehandelter Hölzer und Holzprodukte zu prüfen.

29.06.2022 Automatisierte Mikroskopie im Faserlabor

Für den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI)  bei der Holzartenbestimmung in Fasermaterialien (Projekt KI-Wood_ID) ist es von Bedeutung, möglichst viele Trainingsdaten für das maschinelle Lernen zu erzeugen. Konkret sind das mikroskopische Bilder von ganzen Objektträgern mit gefärbten Faserstoffen verschiedener Holzarten. Mit deren Hilfe wird die KI auf die Erkennung der darin enthaltenen Zellen trainiert.

Seit kurzem steht dazu nun ein neues Lichtmikroskop im Faserlabor, in das 100 Objektträger gleichzeitig eingelegt werden können. Diese werden dann automatisiert über die gesamte Fläche in mehreren Fokusebenen gescannt. Im 24/7-Betrieb können so die Bilddatenmengen, die für das Projekt erforderlich sind, extrem effizient erhoben werden und an die Projektpartner des Fraunhofer-Instituts ITWM weitergeleitet werden.

07.06.2022: Holzanatomie auf der Mailänder Fashion-Week

Im Rahmen der Mailänder Fashion-Week 2022 hat das Designer-Studio Formafantasma vom 6. bis 8. Juni ein internationales Symposium „PRADA Frames – On Forest“ ausgerichtet, um über die Funktionalität und Ästhetik des Ökosystems Wald sowie die Verwendung des natürlichen Werkstoffes Holz zu diskutieren und zu informieren.

Die Anforderungen eine legale und nachhaltige Holznutzung wurden von Gerald Koch, Thünen-Institut für Holzforschung, in einem Interview mit Simone Farresin (Formafantasma) dargelegt. Weiterhin wurde die Bedeutung anatomischer Holzartenbestimmungen für die Kontrolle von international gehandelten Hölzern und Holzprodukten aufgezeigt. Das Symposium fand in der besonderen Atmosphäre der altehrwürdigen Mailänder Nationalbibliothek (Biblioteca Nazionale Braidense) statt.

Programm und Inhalte sind abrufbar unter:
https://www.prada.com/de/de/pradasphere/special-projects/2022/prada-frames.html
https://www.youtube.com/watch?v=FyhUU28EZJ8

13.05.2022: Neue App "macroHOLZdata"

Die Bestimmung und Beschreibung der wichtigsten international gehandelten Hölzer ist von großer praktischer Bedeutung für den Holzhandel, holzverarbeitende Betriebe, Sachverständige bis hin zu Kontrollbehörden. Als wichtiges Instrument hierfür wurde die am Thünen-Institut für Holzforschung entwickelte Datenbank macroHOLZdata als App für Smartphone und Tablets programmiert und ist nun verfügbar. Die App macroHOLZdata bietet:

  • eine dialoggeführte Erkennung und Bestimmung von 150 Nutzholzarten anhand von makroskopischen, mit bloßem Auge und/oder einer Lupe erkennbaren Merkmalen,
  • qualitativ hochwertige Abbildungen zu strukturellen Merkmalen (Querschnitte und Längsflächen),
  • eine Holzarten-Datenbank mit technologischen, verarbeitungstechnischen und nutzungsrelevanten Informationen.

Die App eignet sich hervorragend auch für die Aus- und Weiterbildung in der Forst- und Holzwirtschaft sowie für das Selbststudium. Sie kann kostenfrei im App Store und bei Google Play mit dem Suchwort macroHolzdata geladen werden.

01.05.2022: Senckenberg Night

Die 12. „Senckenberg Night“, bei der im feierlichen Rahmen Persönlichkeiten für Naturforschung und besonderen Einsatz im Naturschutz ausgezeichnet wurden, war in diesem Jahr ganz auf die „Welt der Wälder“ ausgerichtet. Für die Festveranstaltung am 30. April im Frankfurter Senckenberg-Museum stiftete das Thünen-Institut für Holzforschung mikroskopische Aufnahmen zur Holzstruktur und informierte über die Holzartenbestimmung zum Schutz der Wälder. Die Bilder waren wirkungsvoll unter Dinosaurier-Skeletten präsentiert und wurden im Rahmen der Benefizgala zugunsten des Senckenberg Fördervereins verkauft.

26.01.2022: Cambio-Ausstellung in Zürich

Das Museum für Gestaltung Zürich zeigt noch bis zum 8. Mai die Ausstellung „Cambio“ des italienischen Designer-Duos Formafantasma. Darin geht es um das Material Holz und um die Frage, welche Rolle dieser Werkstoff angesichts der Klimakrise im Design spielen kann und sollte. Das Thünen-Kompetenzzentrum hat diverse Ausstellungsgegenstände beigesteuert und die Holzarten von verschiedenen, in der Ausstellung gezeigten Holzprodukten und Papieren bestimmt.

Die Süddeutsche Zeitung hat die Ausstellung am 25.01. in einem Artikel gewürdigt. „Cambio“ wurde zuvor bereits in Prato/Italien (2021) und in London (2020) gezeigt.

10.01.2022: Weiterhin hohe Zahl an Prüfaufträgen

Die Nachfrage nach Holzprüfungen (anatomisch und genetisch) ist auch 2021 wieder hoch gewesen. Sie belief sich zahlenmäßig etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Bei den anatomischen Untersuchungen hat sich der Schwerpunkt weiter auf die arbeitsaufwendige Bestimmung von Holzwerkstoffen (Faser- und Spanplatten, Sperrhölzer, Papierprodukte) und Holzkohle verlagert. Rund ein Drittel der Anfragen kam von ausländischen Unternehmen. Bei den genetischen Untersuchungen lag der Schwerpunkt auf Eichenholz, überwiegend ging es dabei um die Überprüfung der Herkunft. Lärchenholz machte 2021 ein knappes Viertel der Prüfaufträge aus. Anfragen von Behörden, vor allem der BLE, nahmen deutlich zu. Neben Massivholz wurden zunehmend verarbeitete Produkte untersucht.

28./29.09.2021: IUFRO World Day

Wissenschaftler des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte beteiligten sich am World Day 2021 des Internationalen Verbandes Forstlicher Forschungsanstalten (IUFRO), der Corona-bedingt online durchgeführt wurde. In der Sektion „Wood identification“ sprach Volker Haag über anatomische Verfahren zur Holzartenbestimmung in Materialien wie Faserplatten, Papier und Holzkohle. Gerald Koch informierte über neue methodische Entwicklungen in diesem Bereich, z. B. die Nutzung digitaler Verfahren zur Holzbestimmung und das Potenzial von Künstlicher Intelligenz. Die Beiträge sind zu sehen im YouTube-Video ab 5:45 min (V. Haag) bzw. 13:38 min (G. Koch).

https://www.youtube.com/watch?v=MWRtvj7OKkY 

24.09.2021: Künstliche Intelligenz (KI) mit Potenzial

Der Arbeitsbereich Holzanatomie des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte hat in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) erstmals ein automatisiertes Bilderkennungssystem für die mikroskopische Bestimmung wichtiger Wirtschaftsbaumarten aus der Familie der MELIACEAE entwickelt und erprobt. Für die Entwicklung und das Training eines computergestützten neuronalen Netzes (machine learning) wurden insgesamt 6.964 mikroskopische Querschnittsaufnahmen der Holzarten Echtes Mahagoni, Khaya, Kosipo, Sapeli, Sipo und Tiama erstellt und digitalisiert. Die Ergebnisse der automatisierten Holzartenbestimmungen zeigen eine sehr gute Erfolgsquote mit Genauigkeiten von über 95% für die Holzarten Echtes Mahagoni, Khaya und Kosipo (s. Grafik).

Es ist davon auszugehen, dass digitale/automatisierte Systeme, basierend auf künstlicher Intelligenz (KI), in absehbarer Zeit erfolgreich für anatomische Holzartenbestimmungen etabliert werden können.

Nähere Infos: Holz-Zentralblatt 38, 24.09.2021

10./11.06.2021: Woche der Umwelt

Auf der diesjährigen Woche der Umwelt, zu der der Bundespräsident und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) einladen, stellt das Thünen-Kompetenzzentrum gemeinsam mit der Universität Hamburg innovative Methoden vor, mit denen sich erkennen lässt, welche Hölzer für die Herstellung von Papieren verwendet werden. Der Hintergrund: Papierherstellung ist ein weltweites Geschäft, und häufig stammt der Papierrohstoff Holz aus illegal eingeschlagenen Beständen. Die vorgestellten Projekte zielen darauf ab, durch lichtmikroskopische bzw. durch chemotaxonomische Untersuchungen auf die verwendeten Holzarten schließen zu können.

Auch die bei uns in Europa angebotene Grill-Holzkohle ist häufig falsch deklariert. Am Thünen-Institut werden im Rahmen eines DBU-Projekts Referenzen erstellt, mit denen sich immer mehr Holzarten, vor allem der Tropen und Subtropen, in der Holzkohle erkennen lassen. Projektfortschritte werden präsentiert.

Nähere Infos: https://www.woche-der-umwelt.de/ausstellerKonkret/1634 

02.06.2021: Hamburger Zoll wurde aktiv

Bei einer routinemäßigen Beschaumaßnahme Ende März 2021 stießen Zöllner und Zöllnerinnen des Hauptzollamts Hamburg auf zerlegte Holztruhen mit unklaren Angaben zur verwendeten Holzart. Anhand der Zollanmeldung und der Papiere bestand der Verdacht, dass es sich bei dem Holz um eine geschützte Palisanderart handeln könnte.

In Zusammenarbeit mit dem Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte konnte der Verdacht bestätigt werden. Es handelte sich um Indisches Rosenholz (Dalbergia sissoo), eine Palisander-Art, die den Einfuhrbestimmungen des Washingtoner Artenschutzübereinkommens unterliegt. Da die notwendigen Einfuhrgenehmigungen durch den Beteiligten nicht vorgelegt werden konnten, wurden die Holztruhen durch die Zollbehörde beschlagnahmt.

31.05.2021: Ursachen von illegalem Holzeinschlag

Welche Faktoren begünstigen illegalen Holzeinschlag? Das hat Matthias Bösch vom Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie in einer jetzt erschienenen Studie analysiert. Neben der Bestätigung zahlreicher weit verbreitete Annahmen wird gezeigt, dass vor allem die wirtschaftliche Entwicklung und die institutionelle Verfasstheit eines Landes (z.B. das Ausmaß an Rechtsstaatlichkeit, der Grad der Rechenschaftspflicht der Regierung, das Vorhandensein von Korruption) von großer Bedeutung für das Vorhandensein von illegalem Holzeinschlag sind. Bewaffnete Konflikte und Bevölkerungsdruck haben hingegen einen geringeren Einfluss.

Die Ergebnisse der Studie sind auch für mögliche Verbesserungen von bestehenden Politiken zur Bekämpfung von illegalem Holzeinschlag von Interesse. So könnten die identifizierten Faktoren zur besseren Risikobewertung eines Herkunftslandes im Rahmen der EUTR-Sorgfaltspflicht herangezogen werden.

15.05.2021: Cambio-Ausstellung in Prato, Italien

Vom 15. Mai bis zum 24. Oktober 2021 ist die Ausstellung „Cambio“ des italienischen Designer-Duos Formafantasma im Centro Pecci (Prato, Italien) zu sehen. Dabei geht es um die Interaktion zwischen den traditionellen Disziplinen Design, zeitgenössische Kunst und Forschung.

Das Thünen-Institut für Holzforschung unterstützt die Ausstellung mit verschiedenen Exponaten, u. a. mit Mustern geschützter Hölzer und Gebrauchsgegenständen aus Holz. Im letzten Jahr wurde „Cambio“ bereits in der renommierten Londoner Serpentine Sackler Galerie gezeigt (s.u.).

20.04.2021: Prüfaufträge zeigen Corona-Delle

Nach sechs Jahren ununterbrochen steigender Nachfrage für die anatomische Holzartenprüfung sind die Prüfaufträge im Thünen-Kompetenzzentrum 2020 erstmals zurückgegangen, möglicherweise wegen des langen Lockdowns im Einzelhandel und der reduzierten wirtschaftlichen Aktivität im Zuge der Corona-Pandemie. Der Schwerpunkt der Untersuchungen hat sich weiter auf Holzwerkstoffe wie Faserplatten, Sperrhölzer, Papierprodukte sowie auf Holzkohle verlagert. Prüfaufträge aus anderen EU-Staaten nahmen weiter zu. Bei den genetischen Tests lag die Zahl der Prüfaufträge 2020 etwa auf gleicher Höhe wie im Vorjahr. Der weitaus größte Teil der Anfragen kam aus dem Bereich des Holzhandels.

22.01.2021: 3sat: Rettet die Wälder!

In seiner Reihe „Wissen aktuell“ brachte der Fernsehsender 3sat am 21.01.2021 die eindreiviertel-stündige Sendung „Rettet die Wälder!“ über die vielfältigen Bedrohungen, die Wäldern nicht nur in Deutschland, auch global drohen. Ein Aspekt: Holzkohle, bei uns verkauft, aber häufig aus Ländern wie Nigeria, Paraguay oder auch aus osteuropäischen Naturwäldern stammend. Experten des Thünen-Kompetenzzentrums überprüfen mithilfe eines speziellen 3D-Auflicht-Mikroskopieverfahrens, welche Holzarten für die Produktion von Holzkohle verwendet wurden und können so häufig Rückschlüsse auf die Herkunft ziehen. Thünen-Wissenschaftler Volker Haag erläutert in der Sendung das Verfahren.

19.11.2020: Online-Workshop in Peru

Corona-bedingt müssen derzeit weltweit zahlreiche Workshops und Konferenzen online durchgeführt werden. Vor diesem Hintergrund wurde nun auch ein GIZ (Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit) -finanzierter Workshop mit Schwerpunkt Holzarten-Identifizierung, der in Lima (Peru) vorgesehen war, als Webinar angeboten.

Zur großen Freude der ausrichtenden Wissenschaftler am Thünen-Institut konnte mit dieser Form der Fachvorträge ein weit größerer Interessentenkreis erreicht werden als ursprünglich geplant. Die Informationen zu dem Workshop wurden vom peruanischen Forschungsinstitut CITEmadera über zahlreiche mediale Kanäle (Webseiten, Facebook etc.) an Forschungseinrichtungen in Südamerika weitergeleitet. An dem Webinar „Opportunities and limits of anatomical wood ID, stable isotopes and genetic methods as tool for the regulation of the international timber trade“ (Autoren: V. Haag, K. Paredes, G. Koch) nahmen am 19.11.2020 mehr als 200 Personen aus fünf Ländern teil (Peru, Brasilien, Bolivien, Mexico, Deutschland).

Zusätzlich zu den Vorträgen wurden Videos vorgestellt, die mit den Geldern finanziert werden konnten, die eigentlich zur Ausrichtung des Präsenzworkshops geplant waren. Die positive Resonanz auf den Online-Workshop zeigte sich auch noch Tage nach dem Termin durch viele positive Rückmeldungen per Mail.

16.11.2020: Europaweit Holzkohle untersucht

Welche Hölzer dienen als Grundstoff für Holzkohle, die wir üblicherweise zum Grillen verwenden? Das haben Thünen-Institut und WWF in einem gemeinsamen, europaweit angelegten Projekt analysiert. Zwischen Oktober 2019 und April 2020 wurden in elf europäischen Ländern (Deutschland, Polen, Schweiz, Spanien, Italien, Norwegen, Dänemark, Niederlande, Ukraine, Tschechische Republik und Belgien) insgesamt 150 Säcke mit Holzkohle und Holzkohlebriketts eingekauft. Mindestens 30 Proben aus jeder Packung wurden am Thünen-Institut für Holzforschung mit einem 3D-Auflichtmikroskop untersucht (Video), um die Zusammensetzung der darin enthaltenen Holzarten zu bestimmen.

Die Ergebnisse wurden jetzt in einer deutschsprachigen Broschüre des WWF zusammengestellt, die bei ReseachGate zu lesen und herunterzuladen ist. Das wissenschaftliche Paper dazu ist 2020 im IAWA Journal erschienen.

09.11.2020: Tests in Baumärkten

Das Wirtschaftsmagazin MARKT des Fernsehsenders NDR hat in seiner Sendung vom 9. November 2020 getestet, wie gut in den Baumärkten OBI, Bauhaus und Hornbach die Beratung beim Kauf von FSC-zertifizierten Terrassendielen ist. Mit dabei: Forstwissenschaftler und Zertifizierungsexperte Ulrich Bick vom Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie. Das Fazit: Sowohl die Präsentation der Waren als auch die Beratungsleistung des Verkaufspersonals war sehr unterschiedlich und hatte in mehreren Fällen Luft nach oben.

Wiederholung des Beitrags in veränderter Form bei NDR Markt am 12.04.2021.

28.10.2020: Neue CITES-App

Um Artenschutz auch bei CITES-geschützten Hölzern durchzusetzen, ist es für Kontrollbehörden unerlässlich, fragliche Hölzer bestimmen zu können und CITES-gelistete Holzarten von ähnlich aussehenden zu unterscheiden. Die neu entwickelte CITESwoodID-App bietet hier eine wertvolle Hilfestellung. Sie ermöglicht es, auf dem Smartphone oder Tablet die wichtigsten CITES-geschützten Hölzer anhand von makroskopischen Merkmalen zu erkennen. Die zugrundeliegende Datenbank CITESwoodID wurde vom Thünen-Institut entwickelt, die App vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) herausgegeben.

Die App enthält bild- und textgestützte Beschreibungen und einen interaktiven Bestimmungsschlüssel für 46 CITES-geschützte Hölzer (z.B. Ebenholz, Mahagoni, Palisander) sowie 34 ähnliche Handelshölzer. Sie wurde für Android®-, iOS®- und UWP®-Betriebssysteme programmiert und steht seit dem 26. Oktober in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch in den jeweiligen App-Stores zum kostenlosen Download zur Verfügung.

App Store:https://apps.apple.com/us/app/citeswoodid/id1534768227   
Google Play:https://play.google.com/store/apps/details?id=de.bfn.CITESwoodID 

19.06.2020: Leitfaden zu Holzbestimmungs-Methoden

Welche wissenschaftlichen Methoden der Bestimmung von Holzart und Holzherkunft gibt es? Wo sind ihre Stärken und ihre Grenzen? Einen umfassenden Überblick gibt der englischsprachige Leitfaden des Global Timber Tracking Network (GTTN), der jetzt zum Abschluss der zweiten Projektphase erschienen ist. Er beschreibt fünf Methoden (Holzanatomie, Genetik, Stabile Isotopen, Massenspektroskopie und NIR-Spektroskopie), die weltweilt zur Prüfung von Hölzern und Holzprodukten eingesetzt werden. Darüber hinaus gibt er Ratschläge zur Erstellung von Referenzdaten(-banken) und liefert somit einen wichtigen Beitrag zur Harmonisierung der Analyseverfahren innerhalb des globalen Netzwerks von Experten und Institutionen, die an der Eingrenzung des illegalen Holzeinschlags arbeiten.

39 Wissenschaftler*innen aus 30 internationalen Einrichtungen haben an dem Leitfaden mitgearbeitet, unter anderem acht vom Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte. Die finanzielle Förderung erfolgte durch das BMEL im Rahmen der Koordinierung des GTTN-Projekts.

Zum Leitfaden

13.04.2020: Ungewohnter Arbeitsplatz

Da im Zuge der Corona-Pandemie für das Thünen-Institut Homeoffice angeordnet worden ist, hat Volker Haag vom Institut für Holzforschung das 3D-Auflicht-Mikroskop und die zugehörige Histologie kurzerhand mit nach Hause genommen. In seinem Wohnzimmer untersucht er jetzt im Rahmen des Projekts „The European Charcoal Transition“ 140 Holzkohle-Sortimente aus 11 europäischen Ländern.

Die Frage ist, welches Holz für die Produktion der Holzkohle verwendet wurde. Die Arbeit setzt Untersuchungen aus den Vorjahren fort.

26.03.2020: Steigende Nachfrage bei Holzprüfungen

Auch 2019 ist im Thünen-Kompetenzzentrum die Nachfrage nach Prüfungen der Holzart und der Holzherkunft wieder deutlich gestiegen. In der Holzanatomie wurden 1.582 Prüfaufträge bearbeitet, das waren rund 14 % mehr als im Vorjahr. Bei der Genetik gab es 343 Prüfungen, ein Plus von rund 35 %. Hauptauftraggeber waren wie in den Vorjahren Handelsunternehmen mit Holz und Holzprodukten, darunter auch Baumärkte, Discounter usw. Auch Prüfaufträge für Kontrollbehörden nahmen zu. Seit Gründung des Kompetenzzentrums im Jahr 2013 wurden insgesamt mehr als 8.200 Aufträge bearbeitet.

23.03.2020: Umfrage zur EUTR-Umsetzung

Eine Umfrage des Thünen-Kompetenzzentrums zur Umsetzung der Europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) unter deutschen Importeuren hat gezeigt, dass die Kenntnis über die EUTR vor allem bei kleinen Unternehmen außerhalb der Holzbranche gering ist. Diese Unternehmen machen jedoch den Großteil der importierenden Marktteilnehmer aus.

Nur 42 % der 540 befragten Marktteilnehmer kannten die EUTR und waren sich darüber bewusst, dass die Richtlinie auch für sie gilt. Diese decken zusammen jedoch 91 % des Gesamtwerts an importierten EUTR-Produkten aller Befragten ab. 28 % der Marktteilnehmer, die zusammen 76 % des Importwerts abdecken, hatten ein vorgeschriebenes Sorgfaltspflichtsystem. Dies spiegelt den hohen Kenntnis- und Umsetzungsstand großer Marktteilnehmer wieder. Die geringe Umsetzung durch kleine, branchenfremde Unternehmen ist in erster Linie auf Unwissenheit zurückzuführen und weist auf einen ungleichen Informationszugang hin.

Nähere Infos im Project brief 2020/07

04.03.2020: Cambio-Ausstellung in London

In der Londoner Serpentine Sackler Galerie findet vom 4. März bis 17. Mai 2020 die Ausstellung „Cambio“ des italienischen Designer-Duos Formafantasma statt. In ihrer Arbeit befassen sich die beiden in Amsterdam lebenden Italiener mit der ökologischen und politischen Verantwortung des Designs. Im Mittelpunkt stehen natürliche Bau- und Konstruktionselemente wie Holz. Mit der Ausstellung schafft die Galerie einen Raum für die Interaktion zwischen den traditionellen Disziplinen Design, zeitgenössische Kunst und Forschung.

Das Thünen-Institut für Holzforschung hat für die Ausstellung die Holzarten von rund 40 Holzprodukten und Papieren bestimmt und zahlreiche geschützte Hölzer als Leihgabe zur Verfügung gestellt. In Videos geben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Kompetenzzentrums Auskunft über ihre Arbeit.

20.02.2020: Terrassendielen-Seminar

Bereits zum siebten Mal veranstalten der GD Holz und das Thünen-Institut für Holzforschung gemeinsam auf dem Campus Hamburg-Bergedorf ein Terrassendielen-Seminar. Es geht um Holzarten für den Terrassenbau, um die Dauerhaftigkeits-Klassifizierung, NFC-Werkstoffe, rechtliche Aspekte, aber natürlich auch um Fragen der Holzbeschaffung im Kontext der nachhaltigen Waldbewirtschaftung. Mit rund 130 Teilnehmern aus Praxis, Handel und Forschung ist die Veranstaltung wieder sehr gut besucht.

17.-26.01.2020: Kompetenzzentrum auf der IGW

Auch in diesem Jahr ist das Kompetenzzentrum wieder auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin vertreten. In der BMEL-Halle 23a erläutern die Thünen-Holzdetektive den Besucherinnen und Besuchern, wie sich durch Holzartenbestimmung und Herkunftskontrolle der Import von Holz und Holzprodukten aus illegalem Einschlag aufdecken lässt. Ein Schwerpunkt liegt diesmal auf dem Thema Papier. Attraktion ist ein Tisch, bei dem die Gäste selbst versuchen können, ultrakleine Strukturen, die für die Holzbestimmung notwendig und im Papier noch nachweisbar sind, zuzuordnen.

04.10.2019: Ministerin besucht Kompetenzzentrum

Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat am 4. Oktober 2019 den Forschungsstandort Hamburg-Bergedorf besucht, um sich über das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte und die drei Thünen-Fachinstitute für Holzforschung, für Forstgenetik sowie für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie zu informieren. Sie betonte die Bedeutung des Kompetenzzentrums für die Eindämmung des illegalen Holzeinschlags und einen wirksamen Verbraucherschutz und würdigte die Bedeutung der Forschung bei der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel.

10.09.2019: Forstökonomen informieren sich

Anlässlich des 51. Forstökonomischen Kolloquiums kamen vom 9.-11. September 2019 rund 25 Wissenschaftler*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz am Thünen-Institut in Hamburg-Bergedorf zusammen. Neben dem wissenschaftlichen Austausch lag der thematische Schwerpunkt des diesjährigen Kolloquiums auf der Umsetzung des Holzhandelssicherungs-Gesetzes (HolzHSiG). In diesem Rahmen wurden u.a. das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte besichtigt und ein Hamburger Holzhändler besucht.

04.09.2019 Brennholz vor der Kamera

Ein Fernsehteam des NDR war am 4. September im holzanatomischen Labor des Hamburger Thünen-Kompetenzzentrums zu Gast um zu filmen, wie die Experten importiertes Brennholz analysieren, das hier für den heimischen Kamin angeboten wird. Brennholz unterliegt der EU-Holzhandelsverordnung und darf, wenn es in die EU eingeführt wird, nicht aus illegalem Einschlag stammen. Die Prüfung der Chargen ergab manche Überraschung.

Der Fernsehfilm wurde im Rahmen der NDR-Doku-Reihe „45 Min“ am 20. Januar 2020 ausgestrahlt.

17.08.2019: W wie Wissen

Das ARD-Magazin „W wie Wissen“ zeigte in seiner Sendung vom 17.08.2019 einen Beitrag über die Problematik des Holzkohle-Imports aus Ländern mit hohem Korruptionsfaktor und stellte eine Alternative aus Namibia vor. Dort werden für die Herstellung von Holzkohle invasive gebietsfremde Dornbüsche verwendet. Holzwissenschaftler Volker Haag vom Thünen-Kompetenzzentrum erläuterte, wie das Hamburger Institut auch bei Holzkohleproben überprüfen kann, aus welchen Hölzern die Holzkohle produziert wurde.

20.-23.05.2019: Symposium in Peking

Das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte war mit fünf Vortragsbeiträgen während des IAWA-IUFRO Symposiums „Challenges and Opportunities for Updating Wood Identification“ und GTTN ASIA Meetings in Peking prominent vertreten. Die aktuellen Forschungsarbeiten und Dienstleistungen des Kompetenzzentrums, insbesondere auf den Gebieten Faseridentifizierung, Bestimmung von Holzkohle sowie genetischer Herkunftsnachweis von asiatischen Wirtschaftsbaumarten (Sibirische Lärche und Mongolische Eiche) wurden mit sehr großem Interesse nachgefragt.

Im Rahmen der beiden Veranstaltungen mit 90 Teilnehmer*innen aus 11 Staaten wurde eine engere Zusammenarbeit des Kompetenzzentrums mit der Chinese Academy of Forestry (Research Institute of Wood Industry) abgestimmt.

Programm und Abstracts des IAWA-IUFRO Symposiums
Vorträge und Präsentationen des IAWA-IUFRO-Symposiums

09.04.2019: Neue Methoden- und Expertenliste

Sind beim Import von Holz und Holzprodukten die Begleitdokumente korrekt? Stimmen Holzart und Herkunft mit den Angaben in den Papieren überein? Um in Zweifelsfällen sicher zu sein, müssen die inhärenten Holzmerkmale untersucht werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden, die je nach Fragestellung besser oder schlechter geeeignet sind (z.B. Anatomie, Genetik, Isotope).

Das Global Timber Tracking Network (GTTN), wissenschaftlich koordiniert von Nele Schmitz vom Thünen-Institut für Forstgenetik, hat einen Leitfaden (Timber Tracking Tool Infogram) entwickelt mit einem Überblick über die derzeit verfügbaren Systeme zur Holzbestimmung und Herkunftskontrolle. Das Infogramm listet alle derzeit in dieser Sparte weltweit arbeitenden Experten auf, darunter auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Thünen-Kompetenzzentrums.

05./06.04.2019: Musikmesse Frankfurt

Auf der diesjährigen Musikmesse in Frankfurt hat das Thünen-Kompetenzzentrum wieder über Tropenhölzer im Instrumentenbau informiert. Gerald Koch und Volker Haag vom Thünen Institut für Holzforschung standen Instrumentenbauern, Händlern und Interessenten aus dem Publikum für Fragen rund um das Thema Besitz, Mitführung oder Handel von Musikinstrumenten mit Bestandteilen aus CITES-geschützten Hölzern zur Verfügung.

03.04.2019: „Nature“-Artikel

Die renommierte Fachzeitschrift „Nature“ hat im April das Thema illegaler Handel mit geschützten Tropenhölzern aufgegriffen. Der Artikel stellt die internationalen Bemühungen zur Überprüfung der Art und Herkunft von verdächtigen Hölzern vor und berichtet in dem Zusammenhang auch über die Möglichkeiten des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte, mithilfe innovativer 3D-Mikroskopie herauszufinden, welches Holz für die Herstellung von Holzkohle verwendet wurde. Dabei konnten die Thünen-Wissenschaftler feststellen, dass ein erheblicher Anteil der in Europa verwendeten Holzkohle als Quelle tropische Hölzer hat.

www.nature.com/articles/d41586-019-01035-7 

04.02.2019 Prüfaufträge nehmen weiter zu

Erfreuliche Bilanz für das vergangene Jahr: Auch 2018 hat das Thünen-Kompetenzzentrum wieder eine wachsende Zahl an Prüfaufträgen bearbeitet. Der Bereich der anatomischen Holzartenbestimmung verzeichnete eine Steigerung um rund ein Drittel gegenüber dem Vorjahr, verursacht vor allem durch vermehrte Anfragen vom Handel, von Kontrollbehörden und von NGOs. Im Bereich der genetischen Analyse blieb die Zahl der Tests auf gleichem Niveau, verstärkte Nachfragen kamen allerdings von Holzhandelsunternehmen.

03.12.2018: Gefäßatlas publiziert

Unbedruckte Papierwaren, die zunehmend in Asien produziert werden, fallen unter die EUTR. Nachzuprüfen, welche Hölzer für die Papierherstellung verwendet wurden, ist schwierig, weil durch den hohen Verarbeitungsgrad keine Holzstrukturen mehr vorhanden sind. Eine Möglichkeit ist die mikroskopische Untersuchung bestimmter, im Papier noch zu findender Pflanzenzellen, der Gefäßelemente, die charakteristische Formen aufweisen. Wissenschaftler des Thünen-Instituts für Holzforschung und der Universität Hamburg haben jetzt einen Gefäßatlas erstellt (Atlas of Vessel Elements), der Referenzen für eine Vielzahl asiatischer Hölzer enthält. Damit ist es Prüflaboren möglich, die Verwendung asiatischer Hölzer in Papieren nachzuweisen.

Der Gefäßatlas ist auch online verfügbar.

15.10.2018 Neuer Ratgeber erschienen

Kompakte Informationen zur Europäischen Holzhandelsverordnung (EUTR) und zum Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte bietet der neu erschienene Ratgeber „Holz und Holzprodukte legal handeln“. Welche Sorgfaltspflichten haben Marktteilnehmer? Wie funktioniert die anatomische Holzartenbestimmung? Bei welchen Hölzern lässt sich die Herkunft genetisch erkennen? Wie wirkt sich die EUTR auf Händler und Holzmärkte aus? Diese und andere Fragen werden in der 32-seitigen Broschüre anschaulich erklärt.

Der Ratgeber im DIN-A5-Format ist kostenlos zu beziehen über das Sekretariat des Kompetenzzentrums (holzherkuenfte@thuenen.de) oder auf der Thünen-Webseite als PDF downloadbar.

08.-09.10.2018: Veranstaltung fünf Jahre EUTR

Im März 2013 trat die EUTR in Kraft, gleichzeitig wurde das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte gegründet. Aus diesem Anlass fand am 8./9. Oktober 2018 am Kompetenzzentrum in Hamburg die zweisprachige (dt./en.) Veranstaltung „Holzhandel und Walderhaltung – Fünf Jahre EUTR“ statt. Sie beleuchtete die bislang gemachten Erfahrungen, um daraus Schlüsse für eine erfolgreiche Weiterentwicklung zu ziehen. Die Veranstaltung richtete sich an ein deutsches und internationales Fachpublikum, insbesondere die beteiligte Wirtschaft.

27.08.2018: FSC suspendiert Dancoal

Der Forest Stewardship Council (FSC) hat dem polnischen Holzkohlehersteller Dancoal untersagt, weiterhin das FSC-Siegel auf seinen Produkten zu führen. Das Unternehmen hatte Holzkohlebriketts mit dem Nachhaltigkeits-Siegel auf den Markt gebracht, dafür allerdings anteilig Tropenholz aus nicht FSC-zertifizierter Forstwirtschaft beigemischt. Grundlage für die Suspendierung waren u.a. Untersuchungen des Thünen-Kompetenzzentrums Holzherkünfte an Proben aus dem Einzelhandel.

Die Discounter Aldi Süd und Lidl haben daraufhin umgehend Holzkohlebriketts von Dancoal aus ihrem Sortiment genommen. Die Suspendierung bleibt so lange in Kraft, bis Dancoal ordnungsgemäße Betriebsabläufe nachweisen kann.

18.-22.07.2018: Interforst München

Auf der Fachmesse Interforst in München informierte die Arbeitsgruppe Holzanatomie des Thünen-Kompetenzzentrums am Stand des BMEL über Möglichkeiten der Holzbestimmung im Zusammenhang mit der EUTR (Einfuhr von Holz und Holzprodukten aus legalem Einschlag) und CITES (Schutz gefährdeter Arten). Besonders die zahlreichen Muster tropischer Baumarten waren ein Publikumsmagnet. Es gab viele fruchtbare Gespräche mit interessierten Besucherinnen und Besuchern. Matthias Dieter vom Thünen-Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie hielt einen Vortrag über Holzverwendung und Klimaeffekte der Holznutzung.

28.06.2018: Workshop in Kamerun

Am 27./28. Juni fand in Yaoundé (Kamerun) ein Regionaltreffen des „Global-Timber-Tracking-Netzwerks“ (GTTN) mit 25 Teilnehmern von Forschungsinstituten, Behörden, NGOs und privaten Unternehmen aus ganz Afrika statt. Am ersten Tag ging es – u.a. mit Mitwirkung des Thünen-Instituts für Forstgenetik – um Methoden der Baumartidentifizierung in Afrika und deren Bedeutung für die Rückverfolgung von Holz. Der zweite Tag wurde genutzt, um verfügbare und benötigte Kapazitäten bei der Rückverfolgung von Holz sowie Prioritäten bei den bearbeiteten Arten aufzuzeigen und Möglichkeiten zur Verbesserung der regionalen Kooperation auszuloten. Eine Exkursion zu einem lokalen Sägewerk schloss die Veranstaltung ab.

Nähere Infos auf der GTTN-Webseite.

14.06.2018: Neues DBU-Projekt

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert ab August 2018 das Kooperationsprojekt „Nachweis von Tropenholz in Papier – Chemotaxonomie und Anatomie zur Identifizierung von Mixed Tropical Hardwood“ mit Beteiligung der Universität Hamburg und des Thünen-Kompetenzzentrums. Der Hintergrund: Große Teile der bei uns verwendeten Papierprodukte werden heutzutage in Asien hergestellt. Das Projekt soll dazu beitragen, auch die wichtigen asiatischen Holzarten erkennen zu können. Nur so kann nachgewiesen werden, ob Holzarten, deren Herkunft nicht gesichert ist, oder auch geschütztes Tropenholz verarbeitet wurde. Zu diesem Zweck werden chemische Methoden entwickelt und charakteristische morphologische Strukturen der Holzzellen ermittelt und in Referenzdatenbanken zusammengestellt.

12.04.2018: Musikmesse Frankfurt

Auch in diesem Jahr hat das Thünen-Kompetenzzentrum einen Stand auf der Frankfurter Musikmesse (11.-14.04.2018). Es informiert dort über die Problematik geschützter Hölzer für den Instrumentenbau und zeigt Muster typischer Hölzer wie Palisander oder Grenadill. Viele Besucher, auch Musiker wie Darryl Jones, Bassist bei den Stones (Foto), informierten sich am Thünen-Stand.

02.03.2018: Fünf Jahre EUTR

Vor fünf Jahren, im März 2013, trat die EU-Holzhandelsverordnung (EUTR) in Kraft, mit der die Einfuhr von illegal eingeschlagenem Holz und daraus gefertigten Produkten unterbunden werden soll. Parallel dazu wurde am Thünen-Institut das Kompetenzzentrum Holzherkünfte gegründet. In dieser Zeit hat das Zentrum mehr als 3.000 Prüfaufträge zur anatomischen Holzartenbestimmung erfolgreich bearbeitet (entspricht rund 35.000 Einzelproben). Hinzu kamen knapp 1.500 Holzproben zur genetischen Überprüfung der Holzart und/oder -herkunft. Die Expertise erstreckt sich mittlerweile auch auf die Analyse von Faserplatten, Papier/-produkte und Holzkohle. Darüber hinaus hält das Zentrum Expertise zur Beurteilung von Zertifikaten und Legalitätsnachweisen vor. Das Kompetenzzentrum hat sich damit zu einer 1a-Adresse in Europa entwickelt, wenn es um die Bestimmung von Holzarten und die Kontrolle der Herkünfte geht.

20.12.2017: Marke „1000“ geknackt

Im Jahr 2017 hat das Thünen-Kompetenzzentrum erstmals mehr als 1000 Aufträge zur anatomischen Überprüfung der Holzart erhalten. Der 1000. Prüfauftrag wurde Mitte Dezember bearbeitet. Damit hat sich die Nachfrage äußerst dynamisch entwickelt – bei der Etablierung des Kompetenzzentrums 2013 gab es nur ein Drittel der Anfragen. Nach wie vor kommt ein Großteil der Prüfaufträge aus der Privatwirtschaft (Holzhandelsunternehmen, Discounter, Baumärkte, Möbelbranche etc.). Aber auch Kontrollbehörden und NGOs greifen regelmäßig auf die Expertise des Kompetenzzentrums zurück. Zunehmend kommen auch Anfragen aus dem europäischen Ausland.

27.11.2017: Neues Projekt zum Holz-DNA-Barcoding

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert am Thünen-Institut für Forstgenetik in Großhansdorf ein neues Projekt zur genetischen Artbestimmung in fertigen Holzprodukten. Häufig bestehen Holzverbundprodukte, z.B. Spanplatten, aus dem Holz mehrerer Arten. Die DNA des Holzes ist dabei stark degradiert und der Anteil einzelner Arten kann sehr gering sein. Deshalb ist es mit den bisherigen Ansätzen nur schwer möglich, illegal geschlagenes Holz in solchen Produkten nachzuweisen. Um dieses Problem zu lösen, will das Thünen-Institut gemeinsam mit dem Gesamtverband Deutscher Holzhandel (GD Holz) in den nächsten drei Jahren neue genetische Marker und praxistaugliche analytische Methoden zum Nachweis einiger Laub- und Nadelbaumgattungen sowie deren Arten, insbesondere in Holzverbundprodukten, entwickeln. Der Fokus soll dabei auf der Unterscheidung von häufig verwendeten Gattungen wie Kiefern, Douglasien und Bangkirai liegen.

27.09.2017: Internationale Besuche

Das Kompetenzzentrum wird auch international immer stärker wahrgenommen. Das zeigte sich einmal mehr an den Besuchergruppen der letzten Wochen. Am 27.09. besuchte eine 15-köpfige Delegation des Malaysian Timber Council (MTC) das Kompetenzzentrum für einen Erfahrungsaustausch. Am 22.09. waren Dr. Mitsuaki Yamagata (Forest Economic Research Institut, Tokyo) und Herr Yuichi Ikuta (Japan Woody Bioenergy Association) aus Japan zu Gast. Hintergrund war das in Japan in diesem Mai in Kraft getretene Gesetz gegen den Handel mit illegal eingeschlagenem Holz. Am 19.09. informierte sich eine Delegation der Chinese State Forestry Administration über die Arbeiten des Kompetenzzentrums im Rahmen eines Meetings der China-Germany Working Group for Forestry.

22.08.2017: Holzkohle im Brennpunkt

Passend zur sommerlichen Grillsaison haben zwei deutsche Fernsehsender das Thema Holzkohle aufgegriffen. Das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte untersuchte im Auftrag des WWF, von Verbraucherschutzorganisationen und Handelsunternehmen verschiedene Grillkohle-Sortimente aus dem deutschen Handel. Der Hintergrund: Die bei uns angebotene Holzkohle wird zum weit überwiegenden Teil importiert; Hauptimportländer sind Polen, Nigeria und Paraguay. In mehreren Proben fanden die Thünen-Experten abweichend von der Deklaration Tropenhölzer. Über die Ergebnisse der Untersuchungen berichteten NDR aktuell, das NDR-Magazin Panorama3 und das ZDF-Magazin frontal 21 nahezu gleichzeitig am 22.08.2017.

07.-09.06.2017: Neue CITES-Listungen im Fokus

Drei Tage geballte Information zu den Konsequenzen der neuen CITES-Listungen gab es am Thünen-Kompetenzzentrum in Hamburg. Der mit der Aufnahme in die CITES-Liste verbundene Schutz der gesamten Palisanderarten und von Bubinga stellt vor allem Händler und Hersteller von Musikinstrumenten und hochwertigen Möbeln, aber auch den gesamtem Holzhandel vor Herausforderungen.

Am 7. Juni kamen mehr als 120 Händler, Hersteller und Vertreter von Behörden, Verbänden und NGOs zu einer Informationsveranstaltung und einem intensiven Austausch zusammen. Anschließend trafen sich Wissenschaftler und Behördenvertreter aus 26 Nationen zu einem internationalen Workshop, in dem es schwerpunktmäßig um die Bestimmungs- und Unterscheidungsmöglichkeiten CITES-geschützter Hölzer ging.

10.04.2017: Musikmuseum Barcelona

Im April 2017 waren Volker Haag vom Thünen-Institut für Holzforschung und Valentina Zemke von der Universität Hamburg im Rahmen einer COST-Aktion zu Gast im berühmten Musikmuseum von Barcelona (Museu de la Música), um bei alten Instrumenten zu ermitteln, welche Holzarten verwendet wurden. Der Hintergrund: Die damaligen Instrumentenbauer wussten um die unterschiedlichen Klangeffekte der verschiedenen Hölzer, basierend auf strukturellen Eigenheiten. Von daher gibt es auch heute ein großes Interesse daran zu erfahren, welche Holzarten die alten Meister wie Stradivari oder Torres nutzten.

Da die Untersuchungen aus naheliegenden Gründen zerstörungsfrei erfolgen mussten, setzten die Wissenschaftler eine neue 3D-Auflichtmikroskopie-Methode ein. Bei 11 Gitarren mit  Baujahren zwischen 1650 - 1953 konnten sie insgesamt ca. 120 einzelne Bauteile erfolgreich identifizieren. Die Ergebnisse werden im Oktober 2017 in Brüssel auf einer Konferenz vorgestellt.

05.04.2017: Kontrolle auf der Musikmesse Frankfurt

Seit Januar 2017 sind die gesamten Palisander-Hölzer (über 250 Arten), die v.a. für Bauteile von Musikinstrumenten verwendet werden, nach dem Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES), Anhang B gelistet. Der Handel von Instrumenten mit Palisander erfordert nun die Vorlage von CITES-Ausfuhr- und Einfuhrdokumenten sowie eine Buchführungspflicht. Die Einhaltung dieser CITES-Richtlinien wurde nun auf der Musikmesse Frankfurt auf Anfrage des Hauptzollamtes vom Thünen-Institut überprüft.

Holzforscher Gerald Koch hat mit Unterstützung von Hans Georg Richter vor Beginn der Messe ca. 700 Instrumente überprüft. Nach Auswertung des Zollamtes lagen für 130 Instrumente mit Bauteilen aus Palisander keine CITES-Dokumente vor, so dass sie nicht auf der Messe ausgestellt werden durften. Um die Händler und Besucher der Messe über die neuen wichtigen Richtlinien zu informieren, referierte Gerald Koch auf einer Veranstaltung der Society of Music Merchants und im Rahmen einer Podiumsdiskussion über das Thema „Handel von CITES-geschützten Hölzern in Musikinstrumenten”.

01.03.2017: DBU-Expertentagung zur Holzkontrolle

Um Methoden, den illegalen Einschlag von Holz aufzudecken und zu bekämpfen, ging es am 1. März 2017 auf einem Expertenworkshop der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück, an dem mehrere Vertreter des Thünen-Kompetenzzentrums als Referenten teilnahmen.

Der Bundestagsabgeordnete und DBU- Kuratoriumsmitglied Cajus Ceasar betonte die Notwendigkeit, praxistaugliche und gerichtsfeste Methoden zur Verfügung zu haben, um illegal eingeführte Holz- und Papierprodukte zu identifizieren. Dis betrifft nicht nur Tropenwälder, sondern auch Wälder der gemäßigten Zonen. Für genetische Verfahren zur Herkunftskontrolle seien Referenzproben aus den Ursprungsländern notwendig, die nicht immer einfach zu beschaffen sind, erläuterte Thünen-Experte Bernd Degen. Die DBU hat u.a. ein Projekt zum Aufbau einer Referenzdatenbank für Weißeiche gefördert. Am Kompetenzzentrum weiterentwickelte Verfahren zur Identifizierung von Holz in Papier und Faserplatten wurden ebenfalls auf dem Workshop vorgestellt.

15./16.02.2017: Holz besser zurückverfolgen

Das globale Netzwerk zur Rückverfolgung von Holz (GTTN) ist in seine zweite Phase gestartet. Die Auftaktveranstaktung fand am 15. und 16. Februar im BMEL in Bonn statt. Das GTTN-Projekt wurde im Jahr 2012 initiiert, vom BMEL finanziert und von Bioversity International koordiniert. Die nächsten drei Jahre werden vom BMEL weiter unterstützt, während die Koordination vom Europäischen Forstinstitut (EFI) übernommen wird. Das Thünen-Institut ist Teil des GTTN-Sekretariats und für wissenschaftliche Aspekte der Koordinierung zuständig.

Am Treffen nahmen international renommierte Experten aus verschieden Disziplinen der Holzerkennung (basierend auf genetischen, chemischen oder strukturellen Holzeigenschaften) teil, um einen Überblick zu den jüngsten wissenschaftlichen Entwicklungen der verschieden Methoden zu geben. Am zweiten Tag diskutierten verschiedene Arbeitsgruppen die zukünftigen Aufgaben des Netzwerks in den Bereichen Standardisierung der Methoden, Aufbau einer globalen Referenzdatenbank und Förderung von Werkzeugen, die den illegalen Holzeinschlag eindämmen.

20.-29.01.2017: Thünen-Institut auf Grüner Woche

Auf der diesjährigen Grünen Woche in Berlin setzte das Thünen-Institut einen Schwerpunkt im Bereich Wald und Holz. Unter anderem gab das Kompetenzzentrum Holzherkünfte Einblick in seine Arbeiten. Exotische Hölzer, Blicke durchs Mikroskop auf selten gesehene Strukturen und Infos, wie die Prüf- und Forschungsarbeiten den Handel mit geschützen oder illegal geschlagenen Hölzern verringern können: Die Thünen-Experten nahmen die Besucherinnen und Besucher in der BMEL-Halle (Halle 23a) mit in einen Dschungel von Bäumen, Holz und Verordnungen. Und verrieten nebenbei auch, was die Händler und Besitzer von hochwertigen Musikinstrumenten wie Geigen oder Gitarren seit Wochen in Unruhe versetzt.

06.12.2016: Steffi Lemke besucht Kompetenzzentrum

Hoher Besuch am Nikolaustag: Am 6. Dezember waren Steffi Lemke, parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kathrin Blaufuss, Referentin für Naturschutz sowie der wissenschaftliche Mitarbeiter David Hoffmann zu Gast im Kompetenzzentrum. Neben Einblicken in die praktische Arbeit (mikroskopische Bestimmung von Holzprodukten, Holzkohle und Papier) informierten sich die Besucher ausgiebig über die Bedeutung der globalen Marktanalysen und Zertifizierungssysteme für Holz.

In der Diskussion mit den Thünen-Wissenschaftlern Gerald Koch, Matthias Dieter und Ulrich Bick kamen auch Kritikpunkte hinsichtlich der Umsetzung der EUTR zur Sprache – vor allem die Ausnahmen von Warengruppen und die schleppende Umsetzung der EUTR in andern EU-Staaten. Auf Twitter attestierte Steffi Lemke anschließend dem Kompetenzzentrum eine hervorragende Arbeit.

02.12.2016: Bald DNA-Tests am Holz in Ghana

Vom 28.11. bis 02.12.2016 fand beim Forstlichen Forschungsinstitut Ghanas (FORIG) in Kumasi ein Treffen des LargeScale-Projekts statt. Mitarbeiter des Thünen-Instituts für Forstgenetik haben während des Aufenthalts den Aufbau eines Genetik-Labors in Kumasi weiter vorangetrieben. Das Thünen-Institut unterstützt das Labor mit Geräten und Verbrauchsmaterial und schult die Mitarbeiter.

Ab 2017 sollen in Kumasi DNA-Tests zum Art- und Herkunftsnachweis für wichtige afrikanische Baumarten (z.B. Khaya, Sapelli, Iroko, Sipo) für die ganze Region Westafrika durchgeführt werden. Ferner wurden während des Treffens mit Vertretern aus fünf westafrikanischen Ländern konkrete Abläufe für genetische Tests zur Absicherung Handels mit Holz aus legalem Einschlag besprochen.

14./15.11.2016: Holzkohle im Fokus

Auf einem internationalen Holzkohleforum der BIAG (Barbecue Industry Association Grill e.V.) am 14./15. November in Berlin informierten Ulrich Bick, Gerald Koch und Sergej Kaschuro vom Thünen-Kompetenzzentrum über die Zertifizierung von Holzkohle und über Möglichkeiten, Holzkohle anatomisch zu bestimmen. Das Thema hat seit den Sommermonaten großes öffentliches und mediales Interesse erlangt. Durch hochauflösende mikroskopische Bildanalysetechnik ist es am Kompetenzzentrum möglich, einheimische und tropische Hölzer in Holzkohle sicher zu unterscheiden und botanisch zuzuordnen. Auch wenn Holzkohle und Briketts bislang nicht der Europäischen Holzhandels-Verordnung (EUTR) unterliegen, sprachen sich führende Hersteller und Handelsunternehmen auf der Tagung dafür aus, ein Zertifizierungssystem (chain of custody) für Holzkohle zu entwickeln, das auch Informationen zur Herkunft bereitstellt.

07.10.2016: Neue Genmarker für Weißeichen

Im Thünen-Institut für Forstgenetik haben Wissenschaftler in Zusammenarbeit mit Kollegen aus den USA und Russland einen neuen Satz von Genmarkern zur Art- und Herkunftsbestimmung von Weißeichen entwickelt. Mit diesen Markern kann am Holz anhand der unterschiedlichen DNA- Fragmentmuster überprüft werden, ob es sich um Weißeichen aus Asien, Europa oder Amerika handelt. In der letzten Zeit sind im Holzhandel vermehrt Falschdeklarationen zum Ursprung von Weißeichenholz bekannt geworden. Der bisher spektakulärste Fall ist die Verurteilung der Firma „Lumber Liquidators“ in den USA zu einer Strafe von über 13 Millionen US$.

Die neuen Genmarker wurden vor kurzem in der Fachzeitschrift PLoS One publiziert: Schroeder H, Cronn R, Yanbaev YA, Jennings T, Mader M, Degen B, Kersten B (2016) Development of molecular markers for determining continental origin of wood from White Oaks (Quercus L. sect. Quercus). PLoS One 11 (6): e0158221, DOI:10.1371/journal.pone.0158221

06.10.2016: GD Holz besucht Kompetenzzentrum

Rund 40 Mitglieder der Landegruppe Nord im GD-Holz (Gesamtverband Deutscher Holzhandel) besuchten am 6. Oktober das Thünen-Kompetenzzentrum, um sich über aktuelle Fragestellungen zur Umsetzung der Holzhandelsverordnung EUTR und zur öffentlichen Beschaffung von Holzprodukten in Deutschland zu informieren. Gerald Koch stellte u.a. methodische Fortschritte zur Identifizierung von Hölzern in Holzwerkstoffen, Papier und Holzkohle vor. Um die in Politik und Wirtschaft kontrovers diskutierten öffentlichen Beschaffungsrichtlinien von Holzprodukten sowie um Anforderungen an die Zertifizierung ging es im Vortrag von Ulrich Bick. Im Anschluss an das Fachprogramm verlieh der Vorstandsvorsitzende des GD-Holz, Jürgen Klatt, die diesjährigen Ausbildungspreise des Holzhandelsverband Hamburg, Lübeck und Schleswig-Holstein.

28.09.2016: Neue App zur Holzartenbestimmung

Die Bestimmung und Beschreibung der wichtigsten international gehandelten Hölzer ist nicht nur für Sachverständige und Kontrollbehörden von Bedeutung, sondern auch für den Holzhandel und holzverarbeitende Betriebe. Als wichtiges Instrument hat sich hierfür die Datenbank macroHOLZdata bewährt, die ab sofort auch als (erste Thünen-) App für iPads verfügbar ist. Die Datenbank bietet:

  • eine dialoggeführte Erkennung und Bestimmung von 100 Nutzholzarten anhand von makroskopischen (mit bloßem Auge und/oder einer Lupe erkennbaren) Merkmalen,
  • qualitativ hochwertige Abbildungen zu strukturellen Merkmalen und zu den einzelnen Holzarten mit Querschnitten und Längsflächen,
  • eine Holzarten-Datenbank mit technologischen, verarbeitungstechnischen und nutzungsrelevanten Informationen.

Die Datenbank eignet sich auch gut für die Aus- und Weiterbildung in der Holzwirtschaft sowie im Selbststudium für alle Holz-Interessierten. Weitere Details zur App sind unter https://appsto.re/de/xS-Zcb.i verfügbar.

26.09.2016: John Lennons Gitarre

In der September-Ausgabe des BMEL-Magazins forschungsfelder dreht sich alles um den Wald. Ein Beitrag widmet sich auch dem Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte: Er erzählt, wie die illegale Einfuhr einer Containerladung des seltenen Tropenholzes Wangé im Hafen von Antwerpen mithilfe der Thünen-Experten aufgedeckt wurde, beschreibt den charakteristischen Geruch von Rio-Palisander, einem stark gefährdeten Holz, das früher gern beim Bau von E-Gitarren verwendet wurde, und berichtet in diesem Zusammenhang, dass die Experten auch schon eine Gitarre von Ex-Beatle John Lennon zur Untersuchung in den Händen hatten. Den Artikel "Das Geheimnis der Sperrholzplatte" gibt es in der Ausgabe 3/2016.

23.09.2016: Leitfaden für UN-Organisation erstellt

Eine internationale Expertengruppe zur Holzbestimmung hat für die UN-Organisation „United Nations Office on Drugs and Crime (UNDOC)“ einen Leitfaden mit Standards zur forensischen Holzart- und Holzherkunftsbestimmung fertiggestellt. Der Leitfaden soll Kontrollbehörden geeignete Methoden an die Hand geben, um gegen illegalen Holzhandel vorzugehen und gerichtsfeste Daten zu erheben. Dabei wird das gesamte Vorgehen betrachtet von der Inspektion der Holzfrachten über die Probenahmen und Vor-Ort-Untersuchungen bis hin zur Laboranalyse. Das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte war mit Dr. Gerald Koch und Dr. Bernd Degen an der Ausarbeitung des Leitfadens beteiligt.

10./11.09.2016: Festival der Zukunft: Umweltpolitik 3.0

Gemeinsam mit Kollegen des Bundesamtes für Naturschutz (BfN) präsentierte sich das Thünen-Kompetenzzentrum Holzherkünfte am 10./11.09.2016 in Berlin auf dem großen Umweltfest des BMUB anlässlich des 30. Geburtstages des Ministeriums. Von besonderem Interesse war am BfN/Thünen-Stand das Thema CITES-Hölzer – das sind gefährdete und geschützte Hölzer, meist aus den Tropen und Subtropen, deren Handel dem Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen unterliegen. Die Kollegen hatten Holzproben mitgebracht und erläuterten den Besuchern, wie sie Holzarten bestimmen und von einigen Arten sogar die Herkunft genetisch überprüfen können.

07.07.2016: Holzkohle-Gutachten

Im Auftrag einer österreichischen Verbraucherorganisation (Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Oberösterreich) untersuchte das Kompetenzzentrum verschiedene Holzkohleproben auf die verwendeten Hölzer. Bei der anatomischen Untersuchung wurde erstmals eine neuartige Mikroskopiertechnik eingesetzt (Auflicht-Mikroskopie mit polarisiertem Licht, digitale Zusammensetzung von Bildabschnitten unterschiedlicher Tiefenebene mittels spezieller Software), durch die ein Abgleich der Strukturen in der Holzkohle mit den mikroskopischen Referenzbildern möglich war. Bei einigen der Proben konnte nachgewiesen werden, dass das Holz nicht der Deklaration auf den Packungen entsprach.

30.06.2016: FSC besucht Institut in Großhansdorf

Anlässlich der Vollversammlung des FSC (Forest Stewardship Council) Deutschland in Hamburg besuchte eine Gruppe von FSC-Vertretern das Thünen-Institut für Forstgenetik in Großhansdorf, um einen Einblick in die Arbeit des Kompetenzzentrums Holzherkünfte zu erhalten. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik der genetischen Holzart- und Holzherkunftsidentifizierung ging es durch die Labore. Dort konnten die Besucher die praktischen Arbeiten selbst in Augenschein nehmen. Eine Exkursionsteilnehmerin fasste ihre Eindrücke in der kurzen Äußerung zusammen: „Sie haben es geschafft, für mich Licht in die 'Black box' der Möglichkeiten der genetischen Analysen zu bringen.“

28./29.06.2016: EUTR-Workshop in Sopron

Als deutscher Vertreter nahm Dr. Gerald Koch vom Thünen-Institut für Holzforschung an einem EUTR-Workshop in Sopron (Ungarn) teil und stellte die Aktivitäten des Kompetenzzentrums vor. In den Gesprächen zeigte sich, dass in einigen EU-Mitgliedstaaten die Anforderungen an die Umsetzung der EUTR noch nicht hinreichend bekannt sind, insbesondere die Vielzahl der Holzprodukte (v.a. Holzwerkstoffe), die der EUTR unterliegen. Auch die Bedeutung des illegalen Holzeinschlags und die daraus erwachsenen Probleme wurden von den Workshop-Teilnehmern recht unterschiedlich eingeschätzt.

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