Institut für
OL Ökologischen Landbau
Tierwohl
Tierwohl sowie eine tiergerechte Nutztierhaltung sind zentrale Themen des ökologischen Landbaus, die in den IFOAM-Grundprinzipien zur Gesundheit und zur Gerechtigkeit fest verankert sind (IFOAM 2014). Diese Prinzipien dienen international als Leitlinien für die ökologische Landwirtschaft und finden sich auch in den in der Europäischen Union rechtlich gültigen Produktionsvorschriften des ökologischen Landbaus wieder.
Das zentrale Anliegen dieser Vorgaben ist es, über vorbeugende Maßnahmen bei Haltung, Fütterung, Zucht und Management die Tiergesundheit zu erhalten und zu fördern sowie eine tiergerechte Tierhaltung zu gewährleisten. Dazu zählt die Wahl tiergerechter Haltungsverfahren sowie geeigneter Rassen, die Verfütterung hochwertiger Futtermittel, Weidegang beziehungsweise Auslauf und angemessene Besatzdichten. Typische Produktionskrankheiten des Milchviehs wie Mastitiden und Stoffwechselstörungen spielen auch im Ökologischen Landbau eine große Rolle. Ein großer Teil der Erkrankungen in der ökologischen Milchviehhaltung entfällt auf Eutergesundheitsstörungen. Mastitiden sind für das Tier sehr schmerzhaft und zudem die häufigste Ursache für den Einsatz von Arzneimitteln bei Milchkühen und damit auch ökonomisch von Relevanz. Im Ökologischen Landbau kommt der Vorbeuge von Erkrankungen eine große Bedeutung zu und prophylaktischer Einsatz von Tierarzneimittel, z.B. antibiotischen Trockenstellpräparaten, ist verboten.